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Positiv = Negativ?

Inzwischen sind einige Tage vergangen, seit ich meine Ergebnisse beim Arzt erhalten habe.

Eigentlich ist alles sehr positiv ausgegangen, so dass ich total beruhigt und froh sein müsste, dennoch bin ich es nicht. Aktuell schlägt meine selbstzerstörerische Phase wieder voll zu und ich hab keine Ahnung, wie ich das in den Griff bekommen soll. Aber ich berichte erst einmal was sich alles ereignet hat.

 

Montag hatte ich meinen Termin für die Ergebnisse des Blutbildes und des Langzeit-EGKs. Mein Blutbild war einwandfrei und auch das EKG war okay, man hat zwar erkennen können, dass mein Ruhepuls tatsächlich etwas niedrig ist, aber meine Ärztin erklärte mir, dass es nicht besorgniserregend sei, da es mir ja sonst gut gehen würde und man würde nur bei Patienten die ohnmächtig werden würden weiter nachforschen... ich find es etwas unglücklich ausgedrückt aber okay. Jedenfalls bat ich sie mich noch einmal abzuhören, da ich immer mal wieder etwas Husten hatte und die Beklemmungen immer noch ab und zu auftreten. Plötzlich teilte sie mir mit, dass meine Bronchien voll Schleim seien und ich eine Bronchitis hätte. Ich war total verwundert, da ich sonst keinerlei Symptome hatte. Ab und an einen leichten Husten und ab und an etwas Schleim im Hals, aber eben nur manchmal und nicht durchgehend und dauerhaft. Ich bekam also Antibiotika verschrieben und ein Spray, da sie meinte, dass meine Bronchien wohl etwas zusammengezogen seien.

 

Wenn man das alles betrachtet, haben wir ja die Erklärung für meine Atembeklemmungen. Ich hab praktisch eine Bronchitis verschleppt, wahrscheinlich hatte sie sich beim letzten Besuch zu sehr auf eine Panikattacke versteift (ich hatte ihr das nicht in den Mundgelegt sie hat das von selbst gesagt), auch wenn sie mich letzte Woche auch schon abgehört hatte. Trotz der guten Ergebnisse machte sie mir zwei Überweisungen fertig, um wirklich alles auszuschließen. Zum einen bekam ich eine Überweisung zum Kardiologen, um dennoch den niedrigen Ruhepuls abklären zu lassen und einmal zum Lungenfacharzt wegen einer möglichen Schlafapnoe. Auch wenn meiner Meinung nach alles mit der Bronchitis erklärt war, nehme ich die beiden Untersuchungen mit, zum einen Schnarche ich und zum anderen wollte ich eh einmal zum Kardiologen, weil ich mit ihm meine sportliche Fitness besprechen wollte, also was er mir raten würde, wie ich meine Fitness schonend steigern kann.

 

Soweit so gut. Ich war beruhigt und auch erleichtert, als ich sah, dass am nächsten Tag auf einmal mein Ruhepuls wieder um einiges besser war, weil ich besonders gut geschlafen habe und auch meine Rückenschmerzen fast weg waren. Am nächsten Tag war der Geburtstag meines Sohnes und wir hatten Gäste. Da ich mich ja eigentlich gut fühlte, habe ich es nicht abgesagt, ich dachte, dass bisschen geht schon. Mein Mann hatte Zeit sich etwas auszuruhen, da er ebenfalls eine Bronchitis auskurieren musste, mit der er allerdings schon fast 2 Wochen zu Gange war. Ich kümmerte mich um alles, was ja nicht so viel war. Den Kuchen hatte ich noch am Vortag gebacken und nachmittags galt es ja nur den Tisch zu decken und Kaffee zu kochen. Mein Sohn hatte einen schönen Tag und wurde reich beschenkt. Am Abend merkte ich aber dann, das es wohl doch etwas viel war, denn ich hatte wieder Rückenschmerzen und Atembeklemmungen, was sich wiederrum negativ auf meinen Ruhepuls auswirkte.

 

Man sieht, dass ich eigentlich keinen Grund habe, mir einen Kopf zu machen, da es für alles eine logische Erklärung gibt, dennoch fühlte ich mich schlecht. Nicht unbedingt Körperlich, sondern eher Psychisch. Ich weiß nicht genau wieso, aber irgendwie konnte ich nicht richtig abschalten und war die ganze Zeit über angespannt. Ich muss mir jedoch zu gute heißen, dass ich es geschafft habe, andere Verhaltensmuster trotz schlechtem mentalen Zustand, zu ändern, was ich sonst nie geschafft habe. Sonst wenn ich so eine Phase hatte, habe ich komplett alles was ich gerade dabei war zu ändern, wieder abgelegt habe.

 

Stolz kann ich trotz der Hypochonder-Attacke sein, vor allem, weil ich inzwischen sogar von anderen gesagt bekomme, dass sie merken, wie ich an mir arbeite und dass sie es toll finden.

 

Ich weine im Moment verdammt viel. Vor Wut, vor Verzweiflung aber auch vor Freude.

Wie ich schon in meinem letzten Beitrag geschrieben habe, tobt in mir gerade ein Kampf und auch wenn ich vor einigen Tagen noch ziemlich hoffnungslos war, so bin ich aktuell wieder etwas motivierter und glaube daran, dass ich es schaffen kann. Ich glaube auch, dass ich das Hypochonder-dasein ebenfalls irgendwann einmal in den Griff bekomme. Letztendlich bin ich derjenige, der was daran ändern muss und kein anderer. Ich habe bisher schon so viel Geschafft, da wäre es doch gelacht, wenn ich den Rest nicht auch noch schaffe.

In erster Linie mache ich es für mich, aber auch für meinen Sohn. Schließlich möchte ich ein gutes Vorbild sein.

 

Was ich auch noch nicht abstellen kann ist die Tatsache, dass ich alles hinterfragen muss. So mache ich mir Gedanken darüber, ob das, was gerade mit mir vor sich geht "normal" für den aktuellen "Therapiestatus" ist.

Denn gerade ist das ja wirklich ein extremes auf und ab und ich wechsele meine Meinung und meine Laune ziemlich oft. Ist vielleicht deshalb auch sehr Kräftezehrend.

 

Heute ist Donnerstag und leider krieg ich die "Panik" einfach nicht in den Griff. Heute ist sehr schönes Wetter, und ich habe mit meinem Sohn und meiner Mum einen sehr langen und ausgiebigen Spaziergang gemacht. Mir ging es die ganze Zeit sehr gut, keine Atembeklemmungen und auch sonst war alles gut. Inzwischen sind wir zu Hause und nach einiger Zeit habe ich so krasse Rückenschmerzen bekommen, da ich auf einmal wieder so extrem verspannt bin, und ich fühle mich, als würde ein Zentnersack auf meinem Brustkorb stehen. Sofort merkte ich, dass ein wenig Panik in mir aufstieg, allerdings habe ich es irgendwie geschafft dagegen anzugehen. Die Beklemmungen sind immer noch da, aber die Panik ist weg, als ich diesen Blog gerade verfasse. Leider weiß ich oft nicht, wie ich das hinbekommen habe, sowie auch aktuell.

 

Eine Sache ist jedoch noch sehr present. Ich bin gerade ziemlich ungeduldig, weil ich nun schon seit vollen 3 Tagen das Antibiotika nehme und sich nichts merklich ändert. Ich merke nicht, dass sich Schleim löst oder so. Der Husten ist etwas mehr geworden, aber sonst ist gar nichts anders. Ich hatte irgendwie erwartet, dass sich durch das Antibiotikum einige Symptome bemerkbar machen und ich noch einmal "richtig Krank" werde, bevor sich dann eine Besserung einstellt. Aber ich merke rein gar nichts. Oh man, ja ich weiß, ich mach mir wieder voll unnötig einen Kopf. Ich sollte es einfach dabei belassen. Die Medikamente bis zum Ende durchnehmen und mich dann einfach nochmal abhören lassen und dann sehe ich ja, ob es weg ist oder ob ich noch etwas Zeit brauche... Uff, wieso kann ich es nicht einfach lassen? Ich mache mir immer so unnötige Gedanken. Mein "Problem" gerade ist, dass es mir einfach doch noch zu gut geht, denn außer den manchmal auftretenden Atembeklemmungen und dem leichten Husten, hab ich nix. Ich bin eigentlich Fit, nur dass ich eben schneller aus der Puste bin. Aber genau das verunsichert mich. Soll ich mich hinlegen und ausruhen? Kann ich ruhig was machen (bin ja gerade dabei einen Grund in meinen Haushalt zu bekommen und das Bad wäre als nächstes dran [Schränke ausmisten und neu einräumen]), oder wäre das Kontraproduktiv? Ich möchte einfach so schnell wie möglich den Mist loswerden, denn ich...

 

Oh mein Gott, was ist los mit mir??

 

Ich möchte unbedingt so schnell es geht wieder gesund sein, weil ich Lust auf Sport hab... ich hasse Sport eigentlich! Wieso sag ich sowas?? Ich glaub ich bin echt nicht mehr normal.

- Normal von meiner Spate aus betrachtet...

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