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Hausputz mit Kind

Das ist einfach so komisch, dass ich dieses Jahr nicht wie sonst immer meinen Jährlichen Frühjahrsputz gemacht habe. Normalerweise nehme ich mir jedes Jahr Ende Januar, Anfang Februar Zeit, um in jedem Zimmer penibel nach und nach jede Ecke aufzuräumen. Das heißt, ich räume je nachdem die Schublade, das Regal oder den Schrank aus, Sortiere alles, miste aus und räume die Sachen dann wieder ein oder suche einen neuen Platz dafür.

So schaffe ich immer wieder etwas Platz und verdiene im Beste Fall noch etwas Geld mit dem Verkauf der ausgemisteten Sachen.

Dieses Jahr habe ich das erste Mal nicht geschafft dieses Jährliche Ritual auszuführen. Ich hoffe dass ich es nächstes Jahr.

Ich bin aktuell sehr froh, dass ich inzwischen schon wieder den "normalen" Hausputz schaffe. Dabei guckt der kleine Mann immer ganz interessiert zu. Außerdem liebt er den Staubsauger. Immer wenn ich mit ihm um die Ecke komme, lacht er über beide Ohren und ist ganz aufgeregt. Leider schaffe ich es in seinem Beisein nur oberflächlich sauber zu machen, also nicht diesen typischen Frühjahrsputz mit ausmisten und Co.

 

Im Moment versuche ich immer einige Ausmistarbeiten zu machen, wenn er entweder sein Mittagsschläfchen hält, Papa ihn am Wochenende beschäftigt oder eben abends wenn er im Bett ist. Das schlaucht allerdings ziemlich, da ich mich selbst so sehr antreibe, um was geschafft zu bekommen, so dass ich mich selbst darüber hinaus oft vernachlässige. Jedoch tut es mir gut zu sehen, dass die To-Do-Liste immer kleiner wird. Ach wo ich gerade bei der Liste bin... die müsste ich mal wieder aktualisieren. Denn ich möchte noch vieles getan bekommen, bis ich die Weihnachtsdeko mache. Also mach ich dann mal wieder meine geliebte Liste, um den Überblich zu haben, was noch zu tun ist und vor allem was in den nächsten 2-3 Wochen erledigt werden muss, denn ich werde mit der Weihnachtsdeko sicherlich etwa eine Woche vor dem 1. Advent beginnen.

 

Bisher klappt es sogar ganz gut mit dem Abarbeiten, nur werde ich oft gebremst, weil ich zum Beispiel wie gerade jetzt, nicht ins Schlafzimmer kann, da mein kleiner Schatz schläft. Ist manchmal etwas blöde, vor allem wenn man gerade total drin ist. Außerdem war es schon immer so, dass ich abends besonders aktiv werde und da am besten Arbeiten kann. Solange unser Sohn noch bei uns im Zimmer schläft, muss ich mich wohl damit abfinden. Mir bleibt ja immer noch die Variante, alles vorzubereiten so dass es mit leichter fällt, am nächsten Tag die Sachen ins Schlafzimmer zu bringen und diese zu verstauen.

 

Was ich übrigens jedem, der mit To-Do-Listen arbeiten möchte, raten kann, ist, sich keine zu großen Ziele zu setzen. Oft splitte ich ein großes Ziel nochmal in kleine Unterpunkte, denn so kann man schneller Sachen abhaken. Das motiviert einem ungemein. Hier ein Beispiel:

 

Wohnzimmer aufräumen:

- Spielzeug zusammensuchen und in die Kiste packen
- Sachen vom Tisch in Stapeln vorsortieren und diese abarbeiten/verstauen/wegwerfen

- Neue Decken auf die Couch, alte Decken waschen

- Schubladen der Kommode ausmisten/aufräumen

- DVD-Regal aufräumen

- Staubwischen

- Saugen

- Fenster Putzen

 

Küche putzen:

- Fronten reinigen

- Boden wischen

- Fenster putzen

- Vorratsschrank aufräumen/ausmisten

- Dosenschrank aufräumen

- Krimskrams Schublade aufräumen/ausmisten

 

Kinderzimmer umräumen:

- Verlaufssachen zusammentragen

- Verkaufssachen abfotografieren und in den Keller bringen

- Verkaufssachen online einstellen

- Fenster putzen

 

Das war jetzt ein grober Überblick, wie man den großen Batzen in viele kleine Schritte aufteilen kann, denn wenn man so wie hier veranschaulicht, viel zu machen hat, dann sind die kleinen Schritte schneller getan. Vor allem mit Kind, würde man diese ganzen Punkte niemals an einem Tag schaffen. Wenn man also nur den Überbegriff in seiner Liste stehen hat, so arbeitet man manchmal Tagelang dran, man kann in dieser Zeit allerdings nichts abhaken und man bekommt das Gefühl, als würde man nichts geschafft bekommen. Das führt wiederum dazu, dass man gefrustet ist und die Motivation sinkt. Auf dem Ersten Blick sieht die Liste zwar viel länger aus, als wenn man einfach nur schreiben würde:

 

- Wohnzimmer aufräumen

- Küche putzen

- Kinderzimmer umräumen

 

aber sie motiviert dennoch, da man nach kurzer Zeit schon einiges abhaken kann. Und wenn man lauter Haken oder durchgestrichene Punkte auf seinem Zettel sieht, macht einen das Glücklich.

 

Ich habe eine ganze Zeit lang nur mit solchen Listen gearbeitet. Einmal die Woche habe ich mich dann sonntags hingesetzt und geguckt, was ich alles von meiner Liste geschafft habe, dann hab ich die offenen Sachen in eine neue Liste gepackt und diese dann um neue To-Do's erweitert. Wenn man das regelmäßig macht, hat man das ganze nach einiger Zeit so verinnerlicht, dass es gar keine große Mühe mehr macht und es automatisch passiert.

 

Seit Mitte der Schwangerschaft habe ich das ziemlich schleifen lassen, aber gerade jetzt merke ich, dass das Listenschreiben mir wahnsinnig hilft, den Überblick über alles zu behalten. Schließlich kümmere ich mich seit Beginn um die Finanzen, jetzt muss ich mich auch um die Weihnachtsgeschenke kümmern (mein Mann hat bei sowas keine Ideen...), dann der Haushalt, bald das Um dekorieren und die vielen kleinen Stapel und Projekte die noch im Raum stehen. Da fällt mir ein, dass ich noch einige Überweisungen tätigen muss.

 

Update (07.11.2020):

Wow... das ist wirklich krass. Ich hatte das Gefühl, als wäre das, was ich noch machen muss voll viel, doch ich habe alles in knapp 3 Stunden geschafft. Meine Eltern wollten mich und den kleinen zum Spazieren gehen abholen und ich bat sie alleine mit ihm zu gehen. Und in der Zeit in der sie weg waren, habe ich fast alles geschafft. Der Rest ist Kleinkram, wie Rechnungen einscannen und sowas.

 

Update ~2~ (17.11.2020):

Nachdem ich einige Tage wegen starker Migräne und Rückenschmerzen ausgeknockt war, habe ich wieder voll losgelegt und bin total happy, wieviel ich geschafft habe. Da der kleine Spatz im Moment Zahnt und wächst, fordert er viel Aufmerksamkeit, so dass ich mal wieder nicht sehr viel gemacht bekomme, wenn er wach ist. Also nutze ich jede Minute, in der er schläft oder durch 3. Personen (Oma, Opa oder Papa) beschäftigt wird. Nachdem ich schneller als Erwartet geschafft habe, unser Wohnzimmer Weihnachtlich zu dekorieren, habe ich kurz danach auch geschafft, den Grundstein für die Chaosecke hinter der Couch zu legen. Nach meinem ersten Blick hinter die Couch hatte ich erst das Gefühl, ich könnte diesem Chaos (welches mein Mann zu verantworten hat), niemals Herr werden. Doch als ich einige Male tief durchgeatmet habe, und die ersten kleinen Schritte gemacht habe, ging es schnell weiter. Ich habe also erst mal Sachen, die in den Keller oder auf den Speicher kommen hervor geholt und die Sachen in die Küche gestellt, wo sie für bereit für den Transport sind. Dann habe ich alles was mit Geschenke einpacken zu tun hat zusammengesucht, denn es war dort wirklich viele verschiedene Sachen durcheinandergeschmissen. Auf einem Haufen lagen die neu gekauften Geschenkpapierrollen, in einer kleinen Box lagen vor längerer Zeit gekauftes Geschenkband und Geschenkaufkleber und zu guter Letzt stand in einer Ecke meine derzeitige Geschenkpapieraufbewahrrolle, welche bald einer Unterbettbox, extra für Geschenkpapier und Co. weichen muss. Nachdem die ganzen Sachen dann weg waren, lichtete sich das Chaos ein wenig und ich konnte den Rest für die weitere Verarbeitung etwas besser drapieren, so dass ich nach und nach, Stück für Stück abarbeiten kann. Man glaubt gar nicht was sich da alles befindet. Zwei Rollcontainer voll mit den verschiedensten Sachen. Von Sportutensilien, Fotos, Dokumente zum Scannen bis hin zu allerlei Krimskrams. Außerdem stehen auch noch einige Kisten dort mit unterschiedlichem Inhalt. Meine Güte hat sich da wieder viel angesammelt. Auch wenn ich nicht immer meinem Mann den schwarzen Peter zuschieben möchte, aber in dem Fall muss ich es leider tun. Denn immer wenn ich mir die Sachen zum Abarbeiten hingestellt hatte, waren die ihm irgendwann im Weg und er hat alles hinter die Couch verfrachtet... und das ist dann öfters passiert, so dass ich irgendwann vergessen habe, dass da noch was war. Vieles ist noch aus meiner Schwangerschaft... Beinahe schon peinlich, wenn man bedenkt, wie lange das da schon herumsteht. Umso glücklicher bin ich, dass ich nun endlich den Dreh bekommen habe, trotz Kind, das Chaos zu beheben. Allerdings muss ich mir jetzt, nachdem ich mir einen Überblick verschafft habe, einen genauen Plan machen, wie ich da jetzt am besten ran gehe. Denn es ist einiges zu bedenken. Vieles ist zum Einscannen, ich dachte erst das wäre am besten zuerst zu erledigen, weil die eingescannten Sachen danach im Müll landen, aber das blöde ist, dass ich den Scanner dann auch verstauen muss da der Kleine da immer dran gehen würde, wenn ich ihn in sein Sichtfeld stellen würde. Und dafür ist aktuell kein guter Platz vorhanden, so dass ich wohl nochmal zwischen Scannen und wegräumen sortieren muss. Mal sehen, werde mir in den nächsten Tagen mal Gedanken dazu machen.


Unterm Strich kann ich sagen, dass es Möglich ist den Haushalt mit einem Kind zu machen, wenn es sich auch als ein wenig schwieriger erweist. Je nach Alter und Bedürfnis, fällt es einem leichter und mal schwieriger. Aktuell, wo der kleine Mann Krabbelnd die Wohnung erkundet, ist es manchmal ein wenig anstrengend, auch wenn ich ihm schon ziemlich gut beigebracht habe, was er darf und was nicht. Allerdings gibt es immer mal wieder Tage, an denen er nochmal sein Glück versuchen möchte, Verbotenes zu erkunden. Des weiteren sind natürlich Schubladen und Schränke sehr interessant geworden, so dass es mir kaum möglich ist etwas zu machen, ohne dass ich mehr Zeit damit verbringe, ihm zu erklären dass er das eine oder das andere nicht darf. Was mich dann wiederrum am Arbeiten hindert, so dass ich die meisten Sachen dann lieber mache, wenn er schläft. Aber ich denke, dass dauert nicht mehr lange und dann kann ich mich wieder freier bewegen und auch mehr im Haushalt machen, wenn er wach ist.

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Kommentare: 1
  • #1

    Birgit (Montag, 14 Dezember 2020 22:29)

    Du machst das alles sehr gut und du wirst immer besser werden. Bussi