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Gefühlswirrwarr

Ich dachte es wäre mal wieder Zeit, einen kleinen Laberbeitrag zu machen, indem ich mir allerlei von der Seele schreibe. Denn aktuell gehen mir wieder viele Sachen durch den Kopf. Ich denke, dass gerade wieder ein heiles Durcheinander in meinem Kopf herrscht, weil ich wieder zu wenig auf mich achte und ich mich erst mal wieder ordnen muss. Wenn dies nämlich der Fall ist, dann habe ich immer eine kurze Zeit, in der ich manchmal das Gefühl habe, dass mir alles über den Kopf wächst. Komischer Weise gehe ich meistens gestärkt aus dieser Zeit raus. Wenn ich mir wirklich Zeit nehme, um in mich zu gehen und alles was gerade Sache ist zu ordnen und mir meine geliebten Pläne mache, dann habe ich wieder neue Energie um das alles auch umzusetzen.

 

Wäre ja eigentlich keine schlechte Idee, diesen Beitrag zu nutzen, um alles was mich aktuell beschäftigt, zusammenzutragen. Das wäre ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Entweder komme ich so auch auf Lösungen oder vielleicht bekomme ich ja von jemandem einen Ratschlag.

 

Wo fange ich an? Ich glaube, dass es schwer wird einen richtigen Anfang zu finden, vor allem weil ich glaube, dass einige Sachen miteinander verstrickt sind. Ich vermute dass es das Beste ist, das Größte Problem was ich gerade habe als erstes zu nennen. Kurz und knapp gesagt: Ich bin ausgelaugt. Ich habe das Gefühl, als würde ich auf dem Zahnfleisch gehen. Ich funktioniere gerade wie ein Roboter. Ich setze mich selbst gerade so sehr unter Druck, dass ich der Meinung bin, dass eine ordentliche Wohnung alles ist und ich selbst warten kann.

 

Auch wenn mein Mann sicherlich anderer Meinung wäre, so macht er im Moment so gut wie gar nichts im Haushalt. Ich möchte natürlich auch nicht, dass er zusammenklappt, schließlich geht es ja 8 Stunden am Tag arbeiten und ist sicherlich ziemlich platt, aber ich habe das Gefühl, als würde er gar nichts machen. Da der kleine Mann im Moment immer etwas anstrengend ist, was das schlafen gehen angeht, ist mein Mann abends oft mit ihm im Schlafzimmer und schläft dann auch selbst mit ein. Eigentlich könnte ich die Zeit ja nutzen, um mir eine Auszeit zu nehmen, doch was habe ich die letzten Tage immer gemacht? Ich habe die Küche aufgeräumt und anschließend auch noch was Wohnzimmer und das Kinderzimmer. Oft bin ich dann so lange damit beschäftigt, dass ich danach gar keine große Lust mehr hatte, irgendwelche Beauty-Anwendungen zu machen. Selbst Badewasser machen war mir dann schon zu viel.

 

Hinzu kommt, dass ich aktuell wieder so angespannt bin, dass sich das auf den Rücken auswirkt. Ich bin total verspannt und das wiederum zeigt sich in einigen Symptomen wieder. Ich habe oft Kopfschmerzen, bin manchmal kurzatmig, da die Brustmuskulatur ebenfalls von der Verspannung betroffen ist und die Nackenmuskulatur zieht sich zusammen, so dass der Eindruck eines Kloßes im Hals entsteht. Was wiederum meine Panik entfacht, Corona zu haben. Ich messe mir so oft Fieber, dass es wirklich dumm ist.

 

Dann ist auch noch mein Golf Arm wieder da. Nachdem ich vor einigen Monaten eine Spritze bekommen hatte, waren die Schmerzen lange Zeit weg. Doch nun sind sie wieder da.

 

Ich habe so viele Sachen noch auf dem Plan, die ich in nächster Zeit unbedingt erledigt haben möchte, aber ich weiß einfach nicht wann, vor allem nicht, wenn das Familienleben und ich selbst nicht zu kurz kommen sollen.

Am Wochenende nutzen wir es aus, wenn es nicht regnet und fahre in die Natur und wir machen lange Spaziergänge und ich kann die Zeit nutzen um Fotos zu machen. Wenn wir dann aber wieder nach Hause kommen, kann ich nicht direkt loslegen und etwas erledigen, was ich wollte, da der kleine Mann ja noch beschäftigt werden möchte und leider ist mein Mann nicht in der Lage mir zumindest 1 oder 2 Stunden zu verschaffen, in denen ich etwas erledigt bekomme. Immer wenn ich dann etwas Anfange, werde ich nach kurzer Zeit gestört. Entweder weil mein Mann mit dem Kleinen zu mir kommt und ich dann jemanden am Bein kleben habe, der sehr großes Interesse daran zeigt, was Mama da macht oder weil ich den Beiden etwas den Arsch nachtragen soll. Entweder soll ich Fläschchen machen oder ihm die Wickelsachen bringen.

 

Wenn ich bedenke, dass ich ganze 4 Tage gebraucht habe um meinen Schminktisch aufzuräumen... Es war wirklich nicht viel. Es war halt etwas Unordentlich, außerdem musste ich noch einige Sachen, die in den Boxen waren wegsortieren. Dann wollte ich meine Pinsel endlich sauber machen und diese erst mal wieder verstauen, da ich schon mal ein wenig Platz schaffen möchte, für meine Adventskalender. Denn auf dem Boden im Wohnzimmer kann ich sie nun nicht mehr lagern, da die nicht lange überleben würden. Also dachte ich mir, dass ich mir einen Adventskalendertisch mache, zumindest die Kosmetikkalender werden dahin kommen. Für die Schokoladenkalender (IKEA und C&A) muss ich mir noch was anderes überlegen. Ich hoffe dass ich noch einen von C&A bekomme, da er online schon ausverkauft ist und ich weiß nicht ob ich noch in einen Laden komme, wegen Corona.

 

Wenn ich für alle meine Vorhaben so lange brauche, dann bin ich Jahre beschäftigt, vor allem wenn ich zwischendurch auch mal die Zeit für mich einplanen will... Das Dumme ist nur, dass ich mich nicht so gut auf mich und das Seele baumeln lassen einlassen kann, wenn ich im Hinterkopf habe, dass noch so viel zu tun ist.

 

Ich schaffe es noch nicht einmal, meine hart erarbeitete Pflegeroutine beizubehalten. Mit dem Resultat, dass mein Haut wieder schlechter geworden ist und die Pickel nur so sprießen.

Die Tatsache, dass ich mich in letzter Zeit eh total unwohl in meiner Haut fühle, setzt das Ganze noch die Krone drauf. Ich habe somit auch gar keine richtige Lust etwas für mich zu tun.

 

Year, dafür klappt derzeit aber der Haushalt... Wieso schaffe ich es nicht, dass alles zusammen klappt? Wieso läuft das eine nur, wenn das andere nicht läuft?

 

Ich kann ja schlecht alles auf die Corona-Situation schieben oder vielleicht doch?

 

Wenn ich mir alles Niedergeschriebene so ansehe, kommt mir mein "Problem" recht klein vor.

Oh Mann, ich fange gerade schon wieder an alles klein zu reden!

Vielleicht habe ich auch nur etwas vergessen in meine Aufzählung aufzunehmen. Ich habe echt keinen Peil.

 

Was meine Gefühle angeht, so schwirren die im Moment auf und ab. Mal bin ich sauer auf meinen Mann, weil ich glaube, dass er mich nicht richtig unterstützt, im nächsten Moment habe ich über diese Gedanken ein schlechtes Gewissen und bin der Meinung, dass es gut so ist wie es läuft, weil ich ihm nicht so viel aufbürden sollte, schließlich ist er derjenige, der unsere Brötchen verdient und da sollte er auf keinen Fall in die Überforderung kommen.

 

Puh, ich ziehe echt den Hut vor allen Müttern, die alles ohne Probleme meistern und dazu vielleicht sogar noch arbeiten gehen. Aber wer weiß, ob bei denen wirklich immer alles so Problemlos von statten geht.

Ich habe manchmal das Gefühl, als würde mir mein Perfektionismus im Wege stehen. Bei mir muss immer alles perfekt laufen und wenn mal etwas nicht so glatt läuft, haut mich das direkt aus den Socken.

 

Ich weiß auch nicht, aber ich habe manchmal das Gefühl, als würde mich keiner richtig Lieben. Es ist schwer das zu erklären. Ich bin ein Mensch, der immer nur an andere denkt. Andere kommen immer vor mir selbst. In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass ich immer wenn im Fernsehen oder in Erzählungen etwas vorkam, wo es darum ging, dass jemand ein Zeichen der Zuneigung bekommen hat, wie zum Beispiel ein Strauß Blumen mit einer lieben Nachricht oder halt irgendeinen anderen Liebesbeweis, dass mir sofort die Tränen in die Augen schossen. Das hört sich jetzt an, als würde ich Liebe und Zuneigung mit Geschenken verbinden, aber so meine ich das gar nicht. Ich find es schwer zu erklären, ich denke hier kann mich auch nur jemand verstehen, dem es ähnlich geht.

 

Ich verstehe wirklich nicht, wieso mir das auf einmal so wichtig ist. Mir hat sowas nie etwas bedeutet. Ich war immer derjenige der gerne gegeben hat und mir hat es gereicht, in die leuchtenden Augen der anderen zu blicken, um zu sehen, dass ich ihnen eine Freude machen konnte. Egal ob es mit Geschenken oder mit einer Geste war. Ich wollte nie etwas zurück haben, mir war geben immer wichtiger als nehmen. Aber mit der Zeit wuchs der Wunsch, dass mir auch mal sowas zuteilwird. Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht genau was ich erwarte, bzw. mir wünsche. Ist vielleicht auch nur dem sich entwickelndem und gerade aufkeimenden Selbsthass zu verdanken, dass ich solche Gedanken habe.

 

Edit (23.10.2020):

Heute ist mir etwas eingefallen, was mir vor allem bei meinem Mann das Gefühl gibt nicht geliebt zu werden. Die Tatsache, dass er mich in letzter Zeit häufiger bei meinem Namen nennt. Klingt vielleicht blöd, aber seit ich mich erinnern kann sagt er "Schatz" zu mir, er ruft mich immer bei diesem Kosenamen. Doch in letzter Zeit gab es oft Situationen, bei denen er eben nicht diesen Kosenamen verwendet hat, sondern eben meinen richtigen Namen. Jedes Mal wenn er da tut, ist das wie ein Stich ins Herz. Mich durchfährt jedes Mal eine Art Blitz, der durch meinen ganzen Körper fährt.

 

Edit (29.10.2020):

Inzwischen sind einige Tage vergangen und auch mein Geburtstag ist vorüber. Mein trauriger Geburtstag. Denn wegen der aktuellen Corona-Lage, konnte ich nicht wie sonst mein Haus mit Freunden füllen. Es ist wirklich sehr ungewohnt. Mein Befinden hat sich etwas gebessert, auch wenn es immer mal wieder kleine Tiefs gibt. Scheint wirklich alles an meiner Hormonstörung liegen. Habe nun den Mönchspfeffer hier liegen und ich werde jetzt mal damit beginnen, es zu nehmen, mal sehen ob sich was tut. Und vor allem wann.

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