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Ich, einfach schon lange vergessen

Ich weiß nicht, wann ich mir das letzte Mal Zeit genommen habe, um an mich zu denken. Ich meine, mich hinzusetzen und in mich zu gehen um darauf zu hören, was meine innere Stimme zu sagen hat.

 

Ich bin gerade wieder voll im funktionieren-Modus, da ich das Gefühl habe, wenn ich mich nicht kümmre läuft nichts, denn mein Mann macht irgendwie den Eindruck, als wäre er ein wenig überfordert mit der aktuellen Situation. Er hat schon lange gebraucht, um zu verstehen, dass es in nächster Zeit weniger Zeit für sich selbst gibt, da es jetzt jemanden gibt, der die meiste Zuwendung bedarf. Ich habe mir gerade wieder extrem viel aufgeladen, die Wohnung, das Kind, liegengebliebenes abarbeiten, den Blog pflegen, diverse Sachen organisieren und Babysachen, die nicht mehr gebraucht werden verkaufen (sichten, sortieren, Fotos machen...)

 

Ich weiß nicht ob ich damit alleine bin, dass ich denke, dass es viel ist was ich gerade auf dem Plan habe. Vielleicht würden jetzt viele sagen, dass ich mal wieder übertreibe oder dass alle Frischgebackenen Mamas in derselben Situation sind und einige von denen sogar noch zusätzlich arbeiten gehen.

 

Ich bin im Moment wieder extrem dünnhäutig und fahre sehr schnell aus der Haut. Ich habe schon wieder damit begonnen in Selbstzweifeln zu versinken und die Angst, dass meine Depressionen zurückkommen flaute auf.

Doch dann hatte ich einen Jährlichen Gynäkologen Termin und habe die Diagnose PMS bekommen, was Prämenstruelles Syndrom bedeutet. Dieses Syndrom ist so umfangreich, dass mir jetzt einiges, von dem ich in den letzten Monaten teilweise unbewusst betroffen war, klar geworden ist. Es ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen, als ich mir die möglichen Auswirkungen angeschaut habe. Vieles davon, die meisten Sachen auf psychischer Ebene, treffen voll und ganz auf mich zu.

Jetzt erklärt das auch, wieso das Johanneskraut, welches ich seit einiger Zeit nehme, nicht in dem Umfang wirkt, wie sonst. Johanneskraut wird eher bei leichten Depressionen angewendet, weshalb es bei mir damals auch gewirkt hat, doch jetzt, wo es sich um PMS handelt, ist dies nicht mehr das richtige Mittel.

Mir wurde Mönchspfeffer empfohlen und ich denke dass ich das zumindest einmal testweise kaufe und nehmen werde. Vielleicht bringt es auch meine Periode wieder in geregelte Bahnen, denn dafür soll es auch angewendet werden können. Ich hoffe trotzdem, dass ich es nicht dauerhaft nehmen muss, denn es geht auch ganz schön ins Geld. Soweit ich weiß wäre eine andere Methode die Pille, allerdings möchte ich ungerne wieder auf Hormone zurückgreifen, vor allem weil ich diesbezüglich ein wenig Angst habe, da es in meiner Familie Brustkrebs gab und meiner Oma wurde damals gesagt, dass sie auf jegliche Hormone verzichten solle, weil die wohl das Entstehen der Krebszellen begünstigen oder sowas in der Art (vielleicht hab ich da auch was falsch verstanden, muss ich bei Gelegenheit nochmal die Ärztin fragen).

 

Ich habe allerdings auch gelesen, dass sich eine Ernährungs- und Lebensumstellung sehr positiv ausgewirkt haben. Mal sehen was ich da machen kann. Denn so ganz wohl ist mir bei der Einnahme von Mönchspfeffer auch nicht, da dieser ebenfalls eine hormonelle Wirkung hat, obwohl es pflanzlich ist.

 

Jedenfalls habe ich bei den ganzen Umständen gemerkt, dass ich wieder einmal zu wenig auf die Warnsignale meines Körpers achte. Ich bin aktuell wieder so gefestigt und mitten im Leben angekommen, so dass ich denke, dass es alleine an mir liegt, ob ich es wieder soweit kommen lasse, dass ich rückfällig werde und wieder im Selbstmitleid versinke. Ich werde also damit anfangen, ab jetzt wieder öfters was für mich alleine zu tun und auf meine Bedürfnisse zu achten. Vielleicht klappt es dann auch besser mit den Sachen, die ich mir vorgenommen habe, wie zum Beispiel mit dem Abnehmen.

 

Als erstes werde ich mich wieder meinen geliebten Listen und dem Planen widmen. Denn eine gute Planung wird mir sicherlich helfen alles wieder in den Griff zu bekommen, so war es bisher immer. Sowas hört sicher bestimmt total schräg an, aber mir haben Listen, die ich abarbeiten und/oder befolgen konnte immer sehr geholfen. Und genau damit habe ich in letzter Zeit auch sehr geschludert. Genau wie auf meine Self Care.

 

Auch wenn ich eine Erklärung für mein psychisches Durcheinander habe, so muss ich dennoch etwas an mir arbeiten. Ich merke nämlich dass ich dem Selbsthass wieder zu viel Spielraum gebe und ich in Gefahr laufe, diesem komplett zu verfallen. Darum ist die Achtung auf mein ICH besonders wertvoll.

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