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Minimalismus

Hinweis:

Diesen Bericht habe ich Anfang 2019 geschrieben, allerdings hab ich die Veröffentlichung ständig nach hinten Verschoben, weil mir andere Themen wichtiger erschienen. Jetzt habe ich bemerkt, dass es total untergegangen ist. Also hole ich es jetzt nach und veröffentliche ihn.

 

Neben vielen anderen neumodischen Erscheinungen, gewinnt auch der Minimalismus immer mehr an Priorität für viele Menschen. Ich habe mich einmal etwas genauer mit diesem Thema befasst und muss leider zugeben, dass ich kein Typ dafür bin, mein Leben an diesen Style anzupassen, zumindest nicht an den extremen Minimalismus. Da ich mir aber viele Videos diesbezüglich angeschaut habe und vieles ziemlich einleuchtend fand habe ich Anfang des Jahres für mich beschlossen, einmal eine große Ausmistaktion zu starten. Ich miste zwar jedes Jahr aus, aber dabei blieben bisher ziemlich oft Sachen, die weg könnten, in den Schränken.

 

Ich bin einerseits ziemlich stolz, dass ich diesmal sehr rigoros war und vieles weg gekommen ist, andererseits bin ich auch geschockt, da ich immer noch sehr viel Kram habe und man irgendwie das Gefühlt hat, als ob gar nichts weg gekommen wäre. Aber es ist wirklich viel weggekommen, einiges davon haben wir auch schon wieder weiterverkauft.

 

Was sich aber auf jeden Fall verändert hat ist mein Denken. Immer wenn ich mir neue Sachen anschaffen möchte überlege ich ob ich es wirklich brauche oder ob ich nicht auch darauf verzichten könnte. Das hat dazu geführt, dass ich schon öfters auf etwas verzichtet habe und ich es mir nicht gekauft habe.

 Ich kaufe zwar auf den Minimalismus bezogen immer noch zu viel, aber zumindest denke ich darüber nach.

 

Auf der einen Seite ziehe ich meinen Hut vor denen, die den Minimalismus total genau leben, andererseits frage ich mich aber auch, ob sie wirklich glücklich damit sind. Ich habe mal einen Bericht gesehen, wo eine Japanische Familie voll auf den Minimalismus setzt und ich fand es einfach nur mega heftig. Sie hatten wirklich nur pro Person abgezähltes Besteck und Geschirr. Sie hatten genau sieben Outfits, für jeden Tag der Woche eines. Das war es. So könnte ich einfach nie leben. Mir würde einfach etwas fehlen, vor allem hätte ich keine Lust jede Woche, am besten noch immer an den gleichen Wochentagen, dieselben Klamotten zu tragen. Mir geht es ja jetzt schon auf den Geist, wenn wir manchmal jede Woche dasselbe Essen kochen. Aber ich denke das ist wirklich ein Extremfall gewesen.

 

Wo es mir wirklich sehr schwer fällt auszusortieren ist beim Thema Dekoration. Ich hänge einfach noch an so vielen Sachen, doch gerade, wo ich dabei bin unsere Wohnung weiter zu verändern, habe ich Lust bekommen, auch mal an der Deko im Wohnzimmer etwas zu ändern. Ich möchte dabei nicht alles rausschmeißen, vieles möchte ich für später verwahren, aber dennoch habe ich beschlossen, die existierende Deko ein wenig auszudünnen und weiter zu verkaufen. Ist immer noch besser als wegschmeißen. Ich weiß noch nicht genau was und wie ich etwas an der Dekoration ändern werde, aber das muss ich auch nicht, da bald ja erst einmal die Weihnachtsdekoration kommt. So kann ich, wenn ich alles wegräume, schon einmal ausmisten. Also wieder ein kleiner Schritt, auch wenn viele es nicht als solchen sehen werden, da ich mir ja auch neue Sachen kaufen möchte. Allerdings möchte ich diesmal darauf achten, dass meine Deko minimalistischer ausfällt als meine bisherige. Ich denke ich werde dazu noch extra Blogeinträge machen. Zum Dekorieren allgemein, da werde ich noch meine jetzige Deko auf Fotos festhalten und dann natürlich auch meine neuen und außerdem kommt dann ja auch noch Weihnachten.

 

Ich frage mich ob es viele Menschen gibt, die sich inzwischen dem Minimalismus zugetan sind oder ob das eigentlich nur einem winzigen Anteil der Menschen ausmacht und es einfach nur so breitgetreten wird, weil es eben so selten vertreten ist... Vielleicht ist es auch nur so ein Hype, wie auch der Veganismus, der im Moment ja so dermaßen zellebriert wird.

 

Edit 01.01.2020:

Heute habe ich mit meine Mann zusammen ein wenig den Keller ausgemistet und ich habe mich dabei echt erschrickt, weil sich mit der Zeit so viel Kram angesammelt hat. Vieles davon sind Sachen, die wir verkaufen wollen und es teilweise auch schon einige Zeit versuchen. Dann musste ich feststellen, dass wir ungelogen 4 von diesen gelben Postkisten voll mit McDonalds Gläsern haben, aus den vergangenen Jahren, also in diversen Ausführungen und Farben. Ich hatte das gar nicht mitbekommen, dass sich so viel angesammelt hat. Der eigentliche Gedanke war damals, dass ich einige Gläser als Backup haben wollte, wenn die aktuell genutzten Gläser mal kaputt gehen oder man sie einfach mal austauschen möchte. Ich hab nicht mitbekommen dass es so viel geworden ist, mein Mann hat die Gläser immer weiter in den Keller gebracht ohne anscheinend darauf zu achten. Das hat wirklich nichts mit Minimalismus zu tun... Durch die Ausmistaktion im Keller habe ich mal wieder Lust bekommen auch in der Wohnung und auf dem Speicher weiter zu machen... wird dann wohl doch wieder etwas... Minimalistischer bei mir.

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