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Ein Fazit ziehen...

Dieser Daily-Blog-Artikel wird diesmal wirklich eine Art Tagebuch sein. Ich versuche jeden Tag etwas zu schreiben und das bis zum 1.11.2018. Das soll so zu sagen mein Stichtag sein, um vor allem für mich festzuhalten, wie gut das neue ICH wirklich funktioniert oder ob es doch nur von kurzer Dauer war und ich vielleicht doch zu viel in meine konfuse Gefühlswelt hineininterpretiert habe und ich vollkommen falsch lag.

Da ich auch vor habe, Artikel aus anderen Bereichen zu schreiben, werde ich den Artikel auch vom Datum her immer aktualisieren, damit er immer weit oben, wenn nicht sogar an erster Stelle erscheint.

Ich bin gespannt, wie es sich wirklich entwickelt und was ich am Schluss für ein Fazit ziehen kann.

 

Montag, 08.10.2018:

Ich bin richtig stolz auf mich. Ich habe meinen Wecker auf halb neun gestellt, da ich im Moment jedoch schlecht einschlafe weil mein Schlafrhythmus noch nicht wieder normal ist, war ich extrem müde, so dass ich zwei Mal die Schlummertaste betätigt habe, doch um etwa zehn vor neun bin ich dann wirklich aufgestanden. Ich habe mir erst einmal was zu essen gemacht und habe es mir im Wohnzimmer bequem gemacht. Nach einer Folge Pretty Little Liars bin ich dann in die Küche, hab die Spülmaschine ausgeräumt, eingeräumt und wie gewohnt aufgeräumt. Dann bin ich ins Bad, denn da wollte ich auch ein wenig aufräumen bzw. umräumen, weil mich da einiges gestört hat, außerdem habe ich wirklich nur die Sachen offen stehen gelassen, die wir auch wirklich benutzen, alles andere ist entweder in den Schrank gewandert oder in den Müll. Danach habe ich mich dem Wohnzimmer gewidmet und aufgeräumt. Jetzt habe ich mir eine kleine Auszeit gegönnt und habe mich vor meinen PC gesetzt. Dort habe ich meinem Mann eine E-Mail geschrieben, hab meine Mails durchgeguckt und ein bisschen gesurft, dabei habe ich Netflix laufen gehabt. Mittags ist meine Mum gekommen. Eigentlich sollte sie mich abholen um zusammen einkaufen zu gehen, doch es ist was dazwischengekommen, daher haben wir das abgesagt. Meine Oma muss in der Uni bleiben, sie wollen sie wohl beobachten oder sonst was, der Informationsfluss ist mal wieder sehr gut. Also will meine Mum sich um einiges kümmern, die Medikation meiner Oma aufschreiben einiges packen und so weiter. Also musste ich meine Pläne und auch das was ich ursprünglich kochen wollte verwerfen. Ich schrieb meinem Mann noch eine E-Mail, wo ich ihm die Änderungen mitteilte.

Kurz bevor er nach Hause gekommen ist, habe ich Mittagessen gemacht. Nachdem wir beide gegessen haben, sind wir einkaufen gefahren. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich nicht ganz so gut bzw. nicht so viel geschlafen haben wie sonst, aber ich habe schon vor dem Essen machen gemerkt, dass ich total müde werde. Das Gefühl ist auch nach dem Einkaufen nicht besser geworden. Ich bin mal gespannt wie es sich in den nächsten Tagen entwickelt. Vielleicht war es aber auch, weil mich die neue Situation sehr schafft, an die neue Aktivität muss sich der Körper ja auch erst einmal gewöhnen.

 

Dienstag, 09.10.2018:

Puh, schlafen ist im Moment echt so eine Sache. Einschlafen ging gestern ein bisschen besser, auch wenn es mindestens ne halbe Stunde gedauert hat. Ich hab auch sehr gut durchgeschlafen. Doch heute Morgen war ich um 7 wach, weil ich auf die Toilette musste. Ich war hundemüde und hab mich wieder ins Bett geschleppt, aber dort habe ich einfach nicht wieder einschlafen können. Habe es die ganze Zeit versucht, aber es ging nicht, so dass ich letztendlich um 8 Uhr aufgestanden bin. Ich war allerdings die ganze Zeit voll gerädert und bin einfach nicht wach geworden. Dachte, dass es nach dem Frühstück besser wird, dem war aber nicht so.

Allerdings war heute meine Verdauung extrem wach...

 

Hab heute etwas länger gebraucht um in die Puschen zu kommen, aber ich habe mich dann letztendlich dazu durchgerungen, als nächste Großbaustelle das Schlafzimmer in Angriff zu nehmen, denn das hat es nötig. Ich habe nämlich beim Aufräumen der anderen Räume alles was ich später noch wegräumen und wegsortieren muss auf und unter meinem eigentlichen Schminktisch gelagert... das sieht echt nicht schön aus. Also wird das wohl die nächsten Tage mein Arbeitsplatz sein. Hoffentlich legt sich das mit dem Schlafen und der Müdigkeit, ist ja schlimm. Ich hab immer gedacht, wo ich den halben Tag im Bett verbracht habe, dass ich da schon müde war, aber das war ja echt ein Witz, war dann wohl eher ein Langeweile Gefühl und keine Müdigkeit. Was ich aber trotzdem für mich gut heiße ist, dass ich mich von der Müdigkeit nicht wieder dazu verleiten lasse heute nichts zu machen. Ich hab mich selbst gepusht und hab die Wohnung soweit ordentlich und begebe mich sogar nun an ein neues Projekt. - So, mache gerade mal eine kleine Pause. Es hat lange gedauert aber nun bin ich wach. Habe auch schon einiges geschafft, obwohl das erst ein sehr kleiner Teil vom Ganzen ist. Bisher habe ich sehr grob alles gesichtet und ein wenig vorsortiert. Mit dem Resultat, dass ich schon wieder einige Sachen aussortiert habe. Einiges für den Verkauf und einiges für die Mülltonne. Der Schminktisch ist nun frei und sieht nun auch aus wie ein Schminktisch. Der nächste Schritt wird also sein, das Vorsortierte noch einmal in Ruhe durchzugucken und neue Stapel zu machen. Es wird sich in genau zwei Hauptteile spalten. Der eine Teil mit Sachen, die weggeheftet oder einfach nur weggeräumt werden und der andere Teil ist danach mit weiterer Arbeit verbunden, weil es entweder Sachen zum Einscannen, einkleben oder lesen sind. Ich werde mir dann mal eben einen Kaffee und einen Snack machen, danach  geht es weiter ans Werk.

 

Wow, ich wusste nicht dass ich so schnell voran komme. Das kenne ich gar nicht mehr. Bisher habe ich immer vor dem Berg gesessen, hab alles von der einen auf die andere Seite geräumt und wirklich eine Änderung gab es nicht. Jetzt sieht man mein Vorankommen, da ich schon viel weggeräumt habe und auch im Büroschrank endlich Ordnung herrscht. Zum Glück habe ich ja vor einigen Tagen den Rollcontainer aus der Küche leer gemacht und der hat nun eine super neue vorrübergehende Funktion. Dort habe ich nun alles reingepackt, mit den Sachen, die noch Bearbeitung erfordern. So, verhindere ich das Megachaos, was normalerweise immer herrschte, weil ich meine Bearbeitungshaufen immer kreuz und quer im Raum verteilt hatte und so immer eine rege Unordnung geherrscht hat. Jetzt hole ich den Rollcontainer, wenn ich an den Sachen arbeite und wenn ich fertig bin, wird er einfach weggerollt. Für heute reicht es dann auch. Ich hab viel getan und viel geschafft, außerdem ist mein Mann von der Arbeit nach Hause gekommen und da will ich ihm auch ein wenig meiner Zeit schenken. Morgen gehts dann hoffentlich frisch und munter weiter. Vielleicht schlafe ich ja diese Nacht ein wenig besser.

 

Mittwoch, 10.10.2018:

Heute hat es mit dem schlafen und aufstehen ein wenig besser geklappt. Im Laufe des Vormittags haben zwar meine Augen ein wenig angefangen zu brennen und es gab Anflüge von Müdigkeit, aber es war ertragbar.

Heute musste ich wirklich feststellen, dass, wenn man mal eine Grundordnung in der Wohnung hat, es viel schneller geht mit der Hausarbeit fertig zu werden. Eigentlich ja auch logisch, da man ja nicht mehr das übliche Chaos hat, welches einen daran hindert zu putzen. Also war ich schnell durch und konnte mich dem Rollcontainer widmen. Ich beschloss mit dem Scannen anzufangen. Also nahm ich den ersten Karton, nahm da alles raus und suchte mir alles was ich einscannen wollte heraus. Der Rest wanderte zuerst mal wieder zurück in den Karton. Zur kleinen Erklärung zum Scannen. Ich habe mir angewöhnt, zum Beispiel Quittungen mit Sachen die man eventuell mal umtauschen muss einzuscannen, da es schon oft vorkam, dass die Quittungen nach schon einigen Wochen nicht mehr lesbar waren. Wir bewahren die Quittungen zwar trotzdem auf, aber zur Sicherung sind dann eben auch noch die PDFs auf dem PC. Zugegeben, ich scanne auch Quittungen ein, bei denen es absolut blödsinnig ist, weil man diese Dinge meistens nicht umtauscht, wie auch Kosmetikprodukte oder Deko. Ich möchte das aber nicht plötzlich aufhören, schließlich habe ich es immer so gemacht und interessant ist das auch, denn so sieht man, wie heftig sich die Preise verändern.

 

Dann scanne ich auch noch andere Sachen ein, diese kommen allerdings anschließend in den Schredder. Das wäre anschreiben oder so von Versicherungen und Co. die man nicht unbedingt aufbewahren muss. Um unsere Ordner nicht zum Platzen zu bringen, habe ich vor einigen Jahren mal entschieden es so zu handhaben, dass sie eben nur Digital archiviert werden. Die dritte Gruppe von Sachen die ich einscanne sind zum Beispiel Magazine oder Produktblätter, die zum Beispiel bei solchen Überraschungsboxen dabei sind. Früher hab ich die immer verwahrt, aber die Sachen liegen einfach nur rum und nehmen Platz weg. Ich hatte zum Beispiel mal ein Zeitungsabo bestellt gehabt, wo es ums Stricken ging und in jedem Heft waren viele Strickmuster enthalten. Eigentlich gab es dazu Sammelordner, aber das nimmt einfach zu viel Platz weg, also habe ich für mich beschlossen, die Sachen einzuscannen und die Hefte weiter zu verkaufen. Das ist zwar viel Arbeit, aber mir macht die Arbeit Spaß und ich hab ja die Zeit dies zu tun.

Mitten im Scannen klingelte es und es war der DHL-Paketbote, der mir mein Service was ich von meinen Eltern zum Geburtstag bekomme, brachte. Das war ordentlich schwer und der Gute hatte Mühe es hoch zu bringen, aber er hat er gut gemacht und hatte dann sogar angeboten mir dabei zu helfen es in die Wohnung zu hieven, das Paket ließ sich allerdings sehr gut schieben, daher lehnte ich dankend ab. Ich hab dann sofort alles ausgepackt und gesichtet, leider ist bei einem Teller ein Riss drin, muss ich mal nachfragen ob man auch den einzelnen Teller austauschen kann, ich habe nämlich keine große Lust das komplette Service wieder einzupacken und zurückzuschicken. Danach habe ich mich wieder meinem Scanner gewidmet. Ich habe den nächsten Packen aus dem Rollcontainer genommen und mir die Sachen zum Scannen herausgefiltert.

 

Ich wusste nicht mehr wie viel Zeit scannen in Anspruch nimmt. Ich hab schon viel geschafft, aber ich hab noch viel vor mir. Irgendwie scheint aber mein Scanner nicht mehr so gut zu sein, oder ich mache irgendwas falsch, Wenn ich irgendetwas scanne, was eine glatt-matte oder -glänzende Oberfläche hat, dann wird das Ergebnis nicht so schön. Entweder wird es streifig oder einfach dreckig. Ich nutze die Scann-Software die zum Scanner gehört, weil ich sie einfach liebe, einfache Funktion und man hat sofort eine PDF, bzw. man kann sogar mehrere Scanns in eine PDF packen. Es ist zwar zum Teil nicht so wichtig wie die Qualität der Sachen ist, aber ich würd schon gerne wissen ob es am Scanner liegt oder ob ich bei solchen Sachen etwas beachten muss. Ich habe später mit dem Scannen aufgehört und die Sachen beiseitegelegt, um mich dann nochmal den anderen Sachen aus dem Rollcontainer zu widmen, und diese schon einmal ein wenig genauer zu sortieren, damit das endgültige abarbeiten einfacher und schneller ist. Mal sehen wie lange ich dafür brauche.

 

Donnerstag, 11.10.2018:

Der heutige Tag ist schlecht. Ich komme nicht wirklich in Wallung und tausende Gedanken durchfluten meinen Kopf. Gestern Abend habe ich die Nachricht bekommen, dass meine Oma im Sterben liegt. Ich bin dann sofort mit meinem Mann in die Uni gefahren um sie zu sehen. Es hat sich wohl herausgestellt, dass die Bestrahlung anscheinend nicht geholfen hat und die Metastasen größer geworden sind. Außerdem hat mindestens eine angefangen einzubluten. Meine Oma, die trotzdem noch sehr klar im Kopf ist, wurde das erklärt und dass man operieren würde, das aber nicht heißen würde, dass nicht kurz darauf die nächste Metastase einblutet. Meine Oma meinte daraufhin, dass sie das nicht möchte. Ich denke sie weiß dass sie sterben wird. Ich hoffe nur, dass es nicht zu lange dauert und sie sich in irgendeiner Art quält. Meine Mum erklärte mir, dass sie meiner Oma nun Morphium geben, damit sie keine Schmerzen hat. Als ich sie gestern da liegen gesehen habe, konnte ich einfach nicht richtig damit umgehen und ich hoffe für sie dass es bald vorbei ist. Sie war in einem regelrechten Dämmerzustand. Halb schlafend, halb wach. Sie hat immer alles mitbekommen und hat ab und zu einen Kommentar zu unseren Unterhaltungen gegeben. Das Sprechen fällt ihr jedoch sehr schwer, man muss wirklich genau hinhören um sie zu verstehen. Ich habe viel geweint, denn ich hatte die ganze Zeit noch gehofft, dass wir zumindest noch meinen Geburtstag und Weihnachten zusammen verbringen können, dass es nun so schnell zu Ende geht, da hatte ich nicht mit gerechnet.

 

Die Gedanken preschen gerade auf mich ein und das sind nicht gerade wenige. Ich bin Zwiegestalten und verunsichert. Meine Mum und ich haben für heute Abend Theaterkarten. Aber sollen wir da wirklich hin? Was ist richtig und was ist falsch? Ich habe meiner Mum die Option gelassen, dass sie bei Oma bleiben kann und ich dann mit meinem Mann hin gehe, doch nun frage ich mich, was das aus mir für einen Menschen macht, wenn ich mich vergnüge, während meine Oma im Sterben liegt, denn wir wissen nicht wie lange es noch dauert. Es kann im Laufe des Tages passieren, es kann aber auch noch einige Tage dauern. Das ist aktuell der größte Disput den ich mit mir austragen muss. Ein großer Anteil dieses Problems ist auch wieder die Tatsache, dass ich mir Gedanken darüber mache was andere über mich denken, wenn ich das eine oder das andere mache. Nachher glaubt man, dass ich meine Oma nicht geliebt habe und sie mir egal ist. Das ist absolut nicht der Fall, aber ich habe ein großes Problem damit jetzt bei ihr zu sein. Bei ihr zu sitzen und darauf zu warten dass sie ihren letzten Atemzug macht. Das kann ich einfach nicht. Auch wenn die Ärzte sagen, dass sie nicht leidet, wenn ich sie da liegen sehe, habe ich einfach das Gefühl als würde sie es doch. Ich hab schon einige Male mit anderen über Sterbehilfe gesprochen und ich muss sagen, dass ich nun verstehe, dass einige wollen, dass das in Deutschland legalisiert wird. Meine Oma hatte gestern mühselig herausgepresst, dass sie Leute die sich umbringen nun verstehen kann... das sagt ja wohl alles oder? In dem Moment darf man nicht danach gehen wie man selbst darüber denkt, sondern was der betroffene fühlt.

Hab gerade mit meiner Mum telefoniert und sie meinte dass meine Oma wohl immer ruhiger wird und gerade tief und fest schläft. Es ist echt schlimm, ich bin gerade so verdammt Zwiegestalten.

Was soll ich tun?

Soll ich doch nochmal zu ihr in die Uni?

Soll ich zu Hause versuchen mit meinen Gefühlen klar zu kommen?

Soll ich mich ablenken und doch ins Theater gehen?

Ich weiß es noch nicht. Eine Freundin hat sich gerade angekündigt und sie kommt gleich mal vorbei, dann kann ich mich ein wenig aussprechen und vielleicht kann sie mir weiterhelfen mit meinem Disput.

 

Okay... nach dem Gespräch mit meiner Freundin habe ich für mich beschlossen das Theater sausen zu lassen und nochmal zu meiner Oma in die Uni zu fahren. Mein Mann kam früher von der Arbeit nach Hause und umsorgte mich. Ich klärte mit meiner Mum, dass wir nochmal vorbei kommen wollten. Kurz danach ging das Telefon von meinem Mann, es war meine Mutter. Irgendwie vermutete ich schon was das bedeutete. Dass sie ihn anrief und nicht direkt mich. Nachdem er aufgelegt hatte, überfiel ich meinen Mann sofort und fragte, ob meine Oma Tot sei. Er nickte und ich brach in Tränen aus. Sofort machten wir uns fertig und fuhren noch einmal hin, um richtig Abschied zu nehmen. Ich hatte mich am Vortag schon darauf eingestellt, dass meine Oma bald sterben würde, also habe ich schon vorher viele Tränen vergossen, trotzdem kamen sie mir natürlich immer mal wieder hoch. Meine Mum berichtete mir noch wie sich alles zugetragen hatte. Meine Oma war den ganzen Tag über schon nicht mehr richtig ansprechbar, bzw. sie selbst konnte gar nicht mehr reden. Sie nickte nur leicht wenn man sie etwas fragte und schlief sehr viel. Meine Mum war den ganzen Tag über da, ihre beiden Brüder wollten eigentlich gegen Abend kommen, doch wie es der Zufall wollte, waren beide früher da, so dass alle 3 Kinder beisammen waren. Das schien meine Oma zu merken, denn nach etwa 10 Minuten machte sie dann ihren letzten Atemzug. Mein Mann und ich waren etwa 2 Stunden dort und nahmen Abschied. Ich musste immer wieder weinen. Auf einmal meinte meine Mum, dass ich mit meinem Mann ins Theater gehen soll um mich etwas abzulenken. Ich hab erst dagegen gewettert, weil ich immer noch nicht so überzeugt davon war. Letztendlich stimmten wir allerdings zu. Wir verabschiedeten uns und fuhren in die Stadt. Erst gingen wir etwas essen, anschließend einen Kaffee trinken. Mir stiegen zwischendurch immer mal wieder Tränen in die Augen. Doch bis das Theater anfing, hatte ich mich ein wenig gefangen. Ich schaffte es das Stück einigermaßen zu genießen und in mich aufzunehmen. Doch als es zu Ende war und wir zum Auto gingen, kam die Trauer zurück. Im Auto liefen dann wieder die Tränen. Immer wieder. Der Tag hatte mich so angestrengt dass ich Hundemüde war, allerdings hatte ich die Befürchtung, dass ich nicht schlafen können würde. Also machten wir noch einen Film rein. Doch die Erschöpfung lies mich nach nur wenigen Minuten einschlafen.

 

Freitag, 12.10.2018:

Der Tag nachdem meine Oma gestorben ist, hat ziemlich schwer für mich begonnen. Die Tränen laufen immer mal wieder, ohne dass ich sie kontrollieren könnte. Komischerweise habe ich ausgerechnet diese Nacht besonders gut geschlafen. Ich habe bis zu meinem Wecker durchgeschlafen und war dann ziemlich ausgeruht. Ich habe mir sofort etwas zu frühstücken gemacht und habe mich ins Wohnzimmer verzogen. später rief mich meine Mum an und meinte sie wäre gerade mit meinem Onkel beim Beerdigungsinstitut gewesen und sie würde jetzt erst mal frühstücken gehen und würde mich abholen wenn ich möchte. Doch ich hatte ja gerade erst gegessen und außerdem wollte ich noch etwas alleine für mich sein. Ich räumte danach etwas auf und begab mich danach wieder auf die Couch. ich war immer noch im Schlafanzug, doch irgendwie wollte ich mich noch nicht anziehen. Dann klingelte es das erste Mal. Die Postbotin brachte ein kleines Paket und zwei Warensendungen. Einmal Ersatzkappen für die Objektive meiner Kamera, dann ein Haargummi mit fake Haaren und zwei kleine Flaschen mit Korken, die brauche ich für meinen Harry Potter Flur.

 

Etwa eine Stunde später klingelte jemand Sturm, es war DPD... meine Handtücher. Ich hatte einen Amazon Gutschein bekommen und habe dann dort ein Set aus vier Handtüchern und zwei Duschtüchern in Altrosa bestellt, die besser zum Bad passen. Wollte schon seit längerem welche aussortieren und ersetzen. Etwa eine halbe Stunde danach kam dann meine Mum. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass sie mich später abholt.

 

Wir fuhren zu ihr, gingen aber vorher noch einmal zu meiner Oma in die Wohnung. Es war komisch hier rein zu kommen. Ich merkte auch sofort, dass meine Mum hektischer wurde. Dann bemerkte sie dass sie ihrem Bruder versprochen hatte, die verderblichen Lebensmittel durchzugucken, wegzuschmeißen und mit zu nehmen, aber sie meinte dann, dass sie keinen Kopf dafür hätte. Also bot ich mich an und schickte sie nach Hause.

Ich machte mich also ans Werk den Kühlschrank durchzugucken. Nachdem ich einiges für den Müll und einiges zum Mitnehmen aussortiert hatte, machte ich weiter, mich allen Lebensmitteln zu widmen die noch da waren. Schnell hatte ich diese Sortiert nach geöffnet und geschlossen. Danach überkam es mich und ich begann das schmutzige Geschirr was noch rum stand zu spülen. Ich wusch die leeren Schränke, in denen vorher die ganzen Lebensmittel gestanden hatten aus und machte anschließend die Spüle sauber.

Dann ging ich ins Wohnzimmer. Dort legte ich die Wolldecke zusammen, richtete die Kissen und sammelte die Wasserflaschen ein. Da das Wasser schon etwas abgestanden war, leerte ich diese aus und packte sie in die Abstellkammer. Dann ging ich ins Bad, ich nahm die Wäsche ab und legte sie zusammen. Ich legte sie dann ins Schlafzimmer. Dort legte ich auch die dort rumliegenden Wäschestücke ordentlich über den Stuhl.

Danach ging ich noch einmal alle Räume ab, denn meine Mum wollte dass ich mir mal allgemein einen Überblick verschaffe, was Oma auch alles in ihren Schränken hatte. Ich war überrascht, einige Schränke waren leerer als erwartet, später erfuhr ich das Oma wohl immer mal wieder aussortiert und weggeschmissen hatte.

Dabei entdeckte ich noch einige Plätzchen, welche ich dann zu den anderen Sachen in die Küche stellte. Zwischendrin klingelte einmal das Telefon, ich dachte es wäre meine Mum, also ging ich ran. Es war jedoch eine Freundin meiner Oma, welche meine Mum noch nicht informiert hatte, also lag es an mir, ihr die schlimme Nachricht zu überbringen. Sie war geschockt und weinte bitterlich. Sie tat mir so leid, sofort stiegen mir auch die Tränen in die Augen. Zwischendurch beim Aufräumen überkam es mich und ich weinte bittere Tränen. Ich weiß letztendlich auch nicht wieso ich die Wohnung, welche wir ja früher oder später leer räumen müssen, noch aufräumte. Fast so als würde ich hoffen, dass das alles nur ein böser Traum war und sie wieder zurück in ihre Wohnung kommt. Als ich fertig war machte ich noch von allen Zimmern Fotos. Danach schnappte ich mir den Müll, packte die Sachen aus dem Kühlschrank, die noch gut waren in eine Tüte und verließ die Wohnung.

 

Bei meiner Mum berichtete ich ihr von meinem Tun und wir räumten die Lebensmittel weg. Später redeten wir noch über einige Organisatorische Sachen. Als mein Vater später von der Arbeit zu Hause war, sind wir sofort losgegangen um ins Dorf was essen zu gehen. Auf dem Weg dorthin trafen wir eine Freundin, die zufällig auch die besagte Malerin ist. Sie sprach uns ihr Beileid aus und sagte anschließend dass wir doch gleich mal zu ihrer Mum gehen sollten, da sie wohl auch heute noch ins Krankenhaus kommen würde. Wir wollten das auch tun, nachdem wir essen waren. Es ist schlimm, im Moment ist wieder Krankheit und Krankenhaus an der Tagesordnung und es endet leider nicht mit meiner Oma. Hoffentlich ist es das was der Arzt vermutet und sie kommt schnell wieder raus. Danach ging es ab nach Hause. Jetzt hieß es, auf meinen Mann warten bis er mich abholt. Später habe ich erfahren, dass ich total vergessen hatte, dass er eigentlich heute mit seinem ehemaligen Vorgesetzten verabredet war und mit einigen Kollegen. Er hatte einfach morgens schon abgesagt gehabt. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen deswegen.

 

Später ereignete sich noch etwas, worauf ich aber nicht näher eingehen will. Ich sag dazu nur, dass ich mir extreme Sorgen um meine Mum mache. Ich habe aktuell das Gefühl, als müsste ich dringend auf sie Aufpassen. Sie hat im Moment so viel im Kopf und es kommt irgendwie immer mehr dazu. Ich kann mir glaub ich sehr gut vorstellen wie sie sich fühlt. Schließlich ist es ihre Mutter. Sie hat nun kein Elternteil mehr und sie kam immer mit beiden super klar. Meine Trauer ist schon schlimm, aber ich glaube ihre ist nochmal einen Ticken schlimmer. Dazu kommt wohl auch noch dass sie sich im Moment sehr einsam fühlt. Ich hoffe nur, dass sie es schafft trotzdem trauern zu können und nicht irgendwann total zusammenklappt.

 

Mein Mann und ich haben den Abend dann versucht ruhig ausklingen zu lassen, indem wir erst etwas essen gegangen sind. Anschließend haben wir meine Schwiegereltern besucht, ihnen wollte ich die Nachricht vom Tot meiner Oma persönlich überbringen. Auch sie waren geschockt. Zu Hause besprachen wir die Pläne für den morgigen Tag. Mein Mann schlief auf der Couch ein und ich setzte mich noch an meinen Blog und schrieb so lange daran, bis mir auch die Augen zu vielen und ich beschloss ihn zu beenden und jetzt ins Bett zu gehen.

 

Samstag, 13.10.2018:

Heute hat der Tag nicht so gut begonnen, ich bin viel zu spät aufgestanden, zumindest zu spät für unsere Pläne, die wir uns gestern gemacht hatten. Also mussten wir umdisponieren. Wir sind also zuerst mein Paket abholen gefahren, danach noch etwas einkaufen. Normalerweise meiden wir Supermärkte und Co am Wochenende, aber heute war es eine Ausnahme. Da im Moment eine Ausnahmesituation herrscht. Außerdem kommt am Montag unsere Malermeisterin, und da möchte ich was anbieten können. Trinken und natürlich ist sie auch beim Mittagessen eingeplant.

 

Heute musste ich feststellen das ich Falsch lag mir meiner Einschätzung. Ich nehme seit einigen Tagen zur Beruhigung Johanniskrautdragees und ich hatte erst gedacht dass ich sie gar nicht brauchen würde, doch heute wurde ich eines besseren belehrt. Da wir heute ohne Frühstück aufgebrochen sind, habe ich das Dragee noch nicht genommen gehabt und als wir kurz vor der Kasse im Supermarkt waren, merkte ich auf einmal wie mir uhrplötzlich Tränen in die Augen stiegen und mich auf einmal die Trauer übermannte. Ich musste mich echt beherrschen, um nicht mitten im Laden anzufangen zu weinen. Ich hatte einen richtigen Kloß im Hals.

Zuhause angekommen, habe ich wie ein Roboter den Einkauf ausgepackt und eingescannt, Thorsten hat die Sachen dann eingeräumt. Wer verwirrt ist wegen dem einscannen. Ich mache schon seit längerem bei einer Art Studie mit, die wohl das Konsumverhalten der Leute testen will. Dafür muss ich immer meine Einkäufe einscannen, und anschließend am PC übermitteln und noch einige Sachen wie Preise und so dazu nachtragen. Dafür bekomme ich Punkte und diese kann ich dann gegen Prämien eintauschen.

 

Aber genug davon. Anschließend haben wir dann gefrühstückt und ich habe das Johanniskraut genommen. Nach kurzer Zeit habe ich schon eine Besserung feststellen können. Nach kurzem Ausruhen habe ich die Küche aufgeräumt und die erste Maschine Wäsche angestellt. Die neuen Handtücher, möchte ich vorher einmal gewaschen haben, bevor wir sie nutzen. Heute wollte ich eh einen kleinen Waschtag einlegen, das kommt mir recht, denn ich habe heute keine sonderlich große Lust etwas zu unternehmen, auch wenn heute wirklich schönes Wetter ist. Ich werde heute dazu nutzen, mich noch etwas mit meiner Trauer zu beschäftigen.

Natürlich musste ausgerechnet heute mein Mann wieder in eines seiner berühmten Fettnäpfchen treten. Was mir natürlich nicht half, sondern mich zusätzlich zu meiner Trauer noch mehr belastete. Ich hatte einen richtig heftigen Heulkrampf und habe mich im Schlafzimmer eingeschlossen. Der hat mir mal wieder Sachen an den Kopf geworfen, die waren wirklich nicht schön und das alles nur weil er nicht in der Lage war mir richtig zuzuhören, er dadurch einen Fehler gemacht hat und diesen Fehler dann auf mich abwälzen wollte weil ich in seinen Augen mal wieder die Schuldige war. War ein toller Nachmittag. Während ich "schmollen" war, so wie er es nannte, hatte meine Mutter angerufen und gefragt ob wir Griechisch essen gehen wollen. Nachdem ich mich ein wenig beruhigt und mein Mann Minutenlang vor der Tür auf mich eingeredet hatte, kam ich wieder raus, wir redeten kurz miteinander, mein Mann beteuerte was für Idiot er doch sei und ich versuchte danach weiter runter zu kommen. Später riefen wir meine Mum an und sagten wegen Essen gehen zu.

Nun musste ich feststellen, dass ich mir nicht nur Sorgen um meine Mum, sondern auch um meinen Vater machen muss. Ihn scheint aktuell auch so vieles zu belasten, und der Tot meiner Oma war nun der Tropfen der gefehlt hat zum Überlaufen. Leider redet mein Vater nicht über seine Gefühle, was das alles natürlich schwerer macht. Ich weiß gerade nicht ob meine Mum das schafft, denn nun kommt auch noch die Sorge um meinen Vater dazu. Ist bei mir ja nicht anders.

 

Oh man, im Moment geht es ständig auf und ab. Trotz dem ganzen Mist der gerade so passiert ist, bin ich dennoch ein wenig stolz auf mich, da ich bisher geschafft habe, nicht mehr in irgendeiner Art rückfällig zu werden. Ich mache weiterhin den Haushalt und versuche mit der Trauer umzugehen, anstatt mich davon wieder runterziehen zu lassen. Ich lasse meine Gefühle in Form von Tränen raus und denke immer an die Zeit mir meiner Oma. Bei manchen Sachen muss ich dann auch vermehrt weinen, denn ich hatte mich so darauf gefreut gehabt, ihr alles was wir in der Wohnung verändert haben zu zeigen. Ich hatte ihr ja schon so vorgeschwärmt gehabt von den Sachen die bereits fertig waren. Und zu meinem Geburtstag solle es dann komplett fertig sein. Je näher wir der Vollendung kommen, desto trauriger werde ich, weil meine Oma sich schon so darauf gefreut hatte und sie es nun nicht mehr zu Gesicht bekommen wird.

 

Sonntag, 14.10.2018:

Heute war ein ruhiger Tag, an dem wir ein wenig ausgespannt haben. Ich habe geduscht, ein Fußbad gemacht, Fußnägel geschnitten und ein wenig die Seele baumeln lassen. Es lag heute den ganzen Tag ein Stein auf meiner Brust. Meine Stimmung schwanke ziemlich. Mal konnte ich an was anderes als an meine Oma denken, doch dann kamen meine Gedanken an sie wieder und Tränen kullerten. Heute habe ich nicht sehr viel in der Wohnung getan. Spülmaschine eingeräumt und angestellt, ein wenig aufgeräumt und das wars.

 

Gegen Abend haben wir uns nochmal mir meiner Mum und meinem Onkel getroffen um noch einige Einzelheiten in Bezug auf die Beerdigung und der Wohnungsentrümpelung zu besprechen.

Um denen etwas Druck und Arbeit abzunehmen, haben mein Mann und ich uns Angeboten, die Wohnung auszuräumen. Wir werden die Sachen aussortieren, nach Müll und Brauchbar. Dann werden wir versuchen einiges davon zu verkaufen, alles andere beginnen wir dann schon wegzuschmeißen. es wurde schon herumgefragt ob jemand etwas will und die Sachen sind dann außen vor.

Ich werde mir morgen mal die ganzen Bilder, die Oma gehortet hat mitnehmen. Ich werde sie dann allesamt einscannen. Später kann mir dann jeder der will einen USB-Stick mitbringen und ich mach ihm dann die Bilder drauf. Danach möchte jeder Mal die Bilder durchgucken, um einige Originale zu behalten.

 

Montag, 15.10.2018:

Das mit dem Schlafen ist im Moment echt so ein Ding. Ich brauche lang um einzuschlafen, aber wenn ich mal schlafe, dann wie ein Stein. Gestern war ich mal wieder etwas zu lange wach und das obwohl ich weiß, dass ich heute viel früher als sonst aufstehen muss. Bin trotzdem ganz gut aus dem Bett gekommen. Als mein Wecker ging, habe ich zwar kurz geflucht und war mega müde, doch als ich dann aufgestanden bin, war die Müdigkeit sehr schnell weg. Ich habe auch sofort losgelegt. Erst hab ich mich angezogen, dann hab ich einen Kaffee gemacht und eine Maschine Wäsche angestellt. Weil ja gleich Anne unsere Malerin kommt, musste ich noch einiges vorbereiten. Ich habe die Diele komplett leer geräumt, also mit den losen Sachen, sprich, die Jacken die auf der alten "Garderobe" hingen, die Schirme und Schuhe. Bis sie hier war, war die erste Maschine Wäsche schon fertig und ich konnte sie aufhängen. Ich war gerade im Begriff das letzte Kleidungsstück an den Ständer zu hängen, da klingelte es. Nun geht es los. Wir haben zu allererst noch einige Kleinigkeiten besprochen, bzw. wiederholt und dann machte sie sich an sie Arbeit.

 

Eigentlich war heute geplant, dass meine Mum mich abholt, da ich mit ihr nochmal zum Beerdigungsinstitut fahren sollte, wegen den Trauerkarten. Doch übers Wochenende sind so viele Leute gestorben, dass wir erst morgen kommen können, um noch das ein oder andere zu bereden. Müssen auch noch die Trauerkarten aussuchen, und da soll ich ein Auge drauf haben. Also heute etwas umdisponieren.

Bei der zweiten Maschine ist ein Fauxpas passiert. Mein Mann hatte in einer Tasche Pinke Post-its drinnen und die hab ich vorher nicht gefunden gehabt, obwohl ich extra in die Taschen geguckt habe. Hab dann wohl eine vergessen. Das dumme war, dass es Weißwäsche war. Zum Glück waren nur zwei Kleidungsstücke betroffen, soweit ich das sehen konnte. Diese habe ich dann sofort mit Fleckenmittel behandelt und dann nochmal in die Maschine geschmissen, ich hoffe das bringt was. Habe leider keine von diesen Farbsaugtücher da, vielleicht hätten die geholfen. Aber erst mal die Maschine abwarten, vielleicht sind die Flecken ja raus gegangen.

Ich denke heute werde ich die Zeit ein wenig dazu nutzen um Guild Wars 2 zu spielen, die nächsten Tage werden noch Stressig genug, vor allem weil ich ja dann die ganzen Bilder einscannen muss. Möchte mir damit nicht zu viel Zeit lassen und es sind wirklich viele. Ich hole sie heute Abend.

 

Nach der zweiten Wäsche waren die Flecken dann weg, zum Glück, bei meinem Pullover waren sie schon nach dem ersten Mal Weg. Der Rundbogen sieht schon richtig gut aus. Gegen Abend sind wir dann zu meiner Oma gefahren und haben schon mal begonnen ein wenig auszusortieren. Das Bad ist nun schon ziemlich ausgeräumt, was die losen Sachen angeht, Möbel und Co. sind alle noch drinnen. Haben dann auch schon einige Schränke im Wohnzimmer leer gemacht, bzw. die Sachen nach draußen gestellt, waren aber nach einer Stunde ziemlich geschafft, nicht unbedingt Körperlich, sondern geistig. Fällt einem doch schwer Omas Wohnung leer zu räumen. In ihren Sachen zu wühlen und Sachen wegzuschmeißen. Man hat das Gefühl, als würde man ihre Privatsphäre nicht respektieren. Ist das verrückt oder normal? Ich habe dann alle Bilder die ich finden konnte mitgenommen und zu Hause schon mal alles grob vorsortiert und da wo es ging die Fotos aus den Fotoalben genommen.

 

Dienstag, 16.10.2018:

Heute hätte ich meinen Wecker am liebsten in die Ecke geworfen. Aber ich habe nur einmal die Schlummertaste gedrückt um mir etwas Zeit zum wach werden zu geben.

Ich habe mich angezogen, Kaffee gekocht, Frühstück gemacht und für Anne alles vorbereitet, damit sie verköstigt ist. Dann habe ich mich an meinen PC gesetzt und wollte schon mal mit dem Scannen beginnen, doch dann klingelte es. Es war Anne mit meiner Mutter im Schlepptau. Ich wusste zwar dass sie heute früher kommen wollte, weil wir später noch Sachen erledigen wollten, doch so früh hatte ich nicht mit ihr gerechnet. Ich habe ihr dann erst mal Frühstück gemacht und anschließend sind wir zusammen die Fotos durchgegangen.

Anders als ursprünglich geplant, habe ich heute Morgen nichts produktives mehr gemacht, außer vorher die Spülmaschine an geschmissen.

 

Später bin ich dann mit meiner Mum los, ich habe ihr versprochen zusammen den Termin beim Beerdigungs-institut wahr zunehmen. Dort haben wir eine Trauerkarte rausgesucht mit einem Spruch, der zu meiner Oma perfekt passt. Ich hab ihn herausgesucht und meine Mum musste sofort weinen, weil er eben wie die Faust aufs Auge passte. Dann haben wir noch den ganzen Text der in die Karte gedruckt werden soll angepasst. Als nächstes haben wir den Termin besprochen, die Dame hat sofort zum Telefon gegriffen und den Termin fest gemacht. Sofort haben wir dann auch alles für den Leichenschmaus fest gemacht. Zuletzt waren wir dann auch beim Florist und haben die Beiden Blumenkränze bestellt, bzw. den Termin genannt an dem wir diese brauchen. Da haben wir einiges Abgearbeitet und meine Mum hat wieder eine kleine Last weniger auf den Schultern.

 

Als ich zurück nach Hause kam, war der Rundbogen schon fast fertig. Außerdem hatte Anne ein kleines Herz in den Stein eingearbeitet, was mir richtig gut gefallen hat. Ich habe mich dann dran gemacht und habe Mittagessen vorbereitet, indem ich erst mal einiges geschnibbelt habe. Dann bin ich in die Küche und habe gekocht. Nebenbei habe ich die Spülmaschine aus und wieder eingeräumt. Zum Ende des Tage war der Rundbogen komplett fertig, danach haben wir uns noch für eine kleine Ecke schräg gegenüber des Rundbogens entschieden, auch das wurde heute noch fertig. Danach habe ich meine bisher gekauften Blechschilder von Harry Potter herausgekramt und über den jeweiligen Zimmern platziert. Das heißt, dass der hintere Bereich vom Flur nun komplett fertig ist, auch die Garderobe hängt bereits. Dann kam heute auch meine Bestellung von Nanu Nana, so dass ich die ganzen Glasflaschen die ich vorher bereits gekauft hatte befüllen konnte. Dazu habe ich verschiedenfarbige Granulate gekauft. Sie sollen den Eindruck von Zaubertränken oder Zaubertrankzutaten erwecken, was das Harry Potter Thema zusätzlich unterstreichen soll.

 

Das habe ich auch heute noch gemacht, also wieder ein Schritt mehr erledigt. Gerade herrscht hier im Wohnzimmer ein ziemliches Chaos, welches ich noch beseitigen muss. Der Karton von Nanu Nana war ziemlich groß, ich hatte auch einiges an Deko mitbestellt. Allerdings habe ich beschlossen einiges wieder zurück zu schicken oder in einem der Läden umzutauschen. Die Deko Sachen sahen auf dem Bild zum größten Teil ganz anders aus als jetzt Real. Ich hätte sie wahrscheinlich behalten, wenn ich nicht zu viel Granulat bestellt hätte. Da ich es blödsinnig finde den Überflüssigen Granulat zu behalten, habe ich beschlossen diesen und alles andere, was mir nicht gefällt wieder zurück zu geben. Derzeit liegt noch vieles kreuz und quer hier rum, was auch daran liegt, dass ich noch die Sachen von Oma hier ausgebreitet liegen habe, die ich vorsortiert habe. Da wir heute Abend ne Runde schwimmen gehen wollen, muss ich mal gucken was ich bis dahin schaffe. Der Rest muss dann warten, entweder auf morgen oder ich mach das Später noch nach dem Schwimmen.

 

Mittwoch, 17.10.2018:

Puh, ich habe gerade das Gefühl, als würde ich fast jeden Tag darüber klagen, dass der Tag total stressig war und ich total Platt bin. Denn auch jetzt ist das der Fall. Heute bin ich wieder für meine Verhältnisse früh aufgestanden. Um acht Uhr klingelte der Wecker und hat mich aus meinem Schönheitsschlaf gerissen. Ich war noch Platt vom Vortag, daher habe ich mich regelrecht aus dem Bett gequält. Ich hab mich angezogen und ins Wohnzimmer gesetzt. Mehr als mit meinem Handy zu spielen hab ich nicht hinbekommen, da mich die Muse heute nicht gerade geküsst hatte. Um etwa zwanzig nach neun klingelte meine Mum, da wir für heute verabredet waren. Bevor wir aber fuhren, kam sie noch einmal hoch, weil sie sich den Flur angucken wollte, danach rauchte sie noch eine auf dem Balkon. Ich nahm einen kleinen Teil der Wäsche vom Ständer. Anschließend fuhren wir nach Baumberg zu einem Pass, wo wir mit meinem Onkel zum Frühstücken verabredet waren. Wir beredeten mit ihm was wir heute noch vor hatten und fuhren anschließend zu meiner Mum, wo wir dann in die Wohnung meiner Oma gingen um dort weiter auszuräumen. Heute wollen wir ihre ganzen Anziehsachen sichten. Am Ende hatten wir alle Schränke leer, die Sachen, die man nicht zum Altkleider geben kann, haben wir separat in einen Müllbeutel gepackt, den Rest haben wir nach Art sortiert auf dem Bett verteilt. Einige wenige Sachen hat sich meine Mum beiseitegelegt, weil sie die Sachen für sich behalten möchte.

 

Später kam mein Onkel nochmal, da meine Mum von ihm wissen wollte, was er nun alles haben möchte, bevor wir es versehentlich wegwerfen oder verkaufen. Ansonsten möchte keiner aus der Familie etwas haben, nur mein anderer Onkel möchte ein Möbelstück haben, da es damals sein Gesellenstück zum Schreiner war. Während die beiden auf dem Balkon waren, habe ich im Bad noch einige Kleinigkeiten gemacht, wie einige Sachen abgeschraubt, den Hängeschrank von der Wand genommen und noch die letzten Kleinteile weggeschmissen.

Abschließend haben wir noch den Schmuck durchgesehen, war aber alles Modeschmuck, was uns allerdings gewundert hat, denn die Eheringer meiner Großeltern waren nirgendwo aufzufinden und das ist mehr als merkwürdig. Naja, vielleicht finden wir sie noch.

Ich hätte noch weiter gemacht, damit wir bald ein Ende sehen, denn das ganze belastet einen schon ziemlich, doch meine Mum stand kurz vor einer Panikattacke und war nicht mehr zu gebrauchen, also haben wir an der Stelle einen cut gemacht.

 

Anschließend sind wir rüber zu meiner Mum gegangen, dort haben wir gesehen, dass das Beerdigungsinstitut auf den AB gesprochen hat. Die Trauerkarten waren fertig. Also machten wir uns auf den Weg, diese abzuholen und anschließend weiter zu der Lokalität zu gehen, wo der Leichenschmaus stattfindet, da meine Mum noch etwas ändern wollte. Da wir eh eine Kleinigkeit essen mussten, machten wir das direkt hier. Es gab einen sehr günstigen Mittagstisch, der sogar eine Vorsuppe und ein Nachtisch beinhaltete. Es war sehr lecker und es hat mich gefreut zu sehen, dass meine Mum es ein wenig genossen hatte. Denn ich musste heute feststellen, dass meine Mum ein wenig depressiv wirkt und eben öfters Panikattacken hat. Mag sein dass es normal ist, aber sie will einfach nicht einsehen, dass im Moment die pflanzlichen Mittel nur wenig helfen. Sie hatte vom Doc schon Tabletten bekommen, die ich kenne und die wirklich super helfen. Sie machen einen ruhiger, helfen beim Schlafen und beugen Panikattacken vor. Sie nimmt sie nur bei Bedarf zum Schlafen, und das halte ich für falsch. Ich habe ihr versucht zu erklären, dass sie die mal 4-5 Tage am Stück nehmen soll, da sie wirklich sehr gut helfen und es ihr dann besser geht, aber sie will nicht hören. Zum Glück will sie morgen oder Freitag noch einmal zum Arzt und mit ihm/ihr darüber reden. Ich hoffe dass sie dann erst mal was anderes bekommt, was sie dann nimmt, damit sie wirklich runter kommt.

 

Später haben wir dann die Trauerkarten fertig gemacht, damit die auch direkt weg kommen. Wir beschlossen noch eine kleine Runde zu machen, so haben wir die Karten direkt einwerfen können. Manche haben wir persönlich reingeschmissen, andere sind in den Postkasten verschwunden, weil diese verschickt werden. Dann sind wir weiter durchs Dorf gelaufen, mit dem Ziel, im Anger-Café einen Kaffee trinken zu gehen. Leider haben sie derzeit Betriebsferien, also sind wir weiter zum Bäcker gelaufen und haben uns da einen Kaffee gegönnt.

Gegen Abend hat mich mein Mann dann abgeholt. Wir sind dann noch kurz etwas einkaufen gegangen und anschließend nach Hause. Auch heute war ich wieder extrem platt.

 

Donnerstag, 18.10.2018:

Heute kommt Anne noch einmal wieder um den Flur fertig zu machen, also hieß es wieder früh aufstehen, Kaffee kochen und etwas aufräumen. Ich habe mir noch Frühstück gemacht und mich anschließend ins Wohnzimmer begeben. Ich habe vor mich heute ein wenig auszuruhen, oder zumindest meinen Fuß ein wenig schonen, denn der Tut nach den Strapazen der letzten Tage wieder ein wenig weh. Ich denke ich werde mal versuchen einige Bilder einzuscannen. Ich muss eh erst mal etwas rumprobieren, im die richtigen Einstellungen zu finden. Außerdem hoffe ich, dass mein Scanner durch hält, denn er hat beim letzten Scannen schon ein wenig geschwächelt. Wie ich befürchtet habe, das Scann Ergebnis ist nicht sonderlich schön. Auf jedem Foto sind an der gleichen Stelle Streifen... mal sehen ob man den Scanner sauber machen kann und das nur Oberflächlich ist, falls das anders sein sollte hab ich ein Problem. Meine Freundin war hier und wir haben ein wenig geredet, hat gut getan nach dem Stress der letzten Tage. Den Rest des Tages habe ich nichts getan, hat irgendwie gut getan, vor allem wenn ich daran denke was morgen vor mir liegt. Habe mir schon einen Plan ausgemalt, mal sehen ob ich das heute noch zu Papier bringe, damit ich morgen einen kleinen Fahrplan habe und es einfacher habe. Kein besonders interessanter Tag, also hab ich auch nicht sonderlich viel zu schreiben.

 

Freitag, 19.10.2018:

Wow... ich muss sagen ich bin richtig überrascht und gleichzeitig stolz, was ich heute vollbracht habe. Ich habe mir den heutigen Tag extra frei gehalten um in der Wohnung meiner Oma schon mal etwas auszuräumen und zu sortieren. Dazu habe ich mit gestern Abend extra einen kleinen Plan gemacht, damit ich nicht in der Wohnung stehe und nicht weiß wo ich anfangen soll. Ich habe mir Gedacht, dass ich Omas Kindern so etwas Arbeit und Leid abnehme. Denn ich sehe alleine bei meiner Mum, dass sie nach ner halben Stunde in Omas Wohnung Panik bekommt und kurz danach raus muss.

 

Angefangen habe ich im Esszimmer, dort habe ich zuerst alle Kleinteile die rumstanden und rumlagen ins Wohnzimmer auf den Boden gebracht, danach habe ich alles was an der Wand hing abgenommen. Danach habe ich die Stühle übereinander gestellt und so platziert, dass sie nicht im Weg stehen. So war der Raum also fürs erste "leer" eben bis auf die Möbel, die erst mal stehen bleiben. Anschließend habe ich im Kinderzimmer weiter gemacht. Erst habe ich alles was mein einer Onkel mit zu sich nimmt zusammengetragen und an eine leere Wand ins gerade aufgeräumte Esszimmer gestellt. So steht alles für ihn bereit an einem Fleck (und es ist aus dem Kinderzimmer raus, wo es nur stören würde).

 

Danach habe ich dann im Kinderzimmer genauso verfahren wie im Esszimmer. Ich habe alle Kleinteile da raus geräumt und ins Wohnzimmer auf den Boden gebracht, bis auf einige Sachen, die kaputt waren, die sind dann sofort in die Mülltüte gewandert. Der nächste Schritt war dann das Hängeregal, welches nun leer war abzuschrauben und in die Ecke an die Wand zu stellen. Dies hat seine Zeit gedauert, vor allem weil jedes einzelne Brett an die Streben geschraubt war. Als das erledigt war, habe ich die Möbel die im Raum rum standen noch zur Seite gestellt. Den Schaukelstuhl an die andere leere Wand, so dass er nicht mehr im Weg steht und der kleine Tisch erst mal nach vorne an die Tür. Nun ging es dem Schrank auf der anderen Seite ans Holz. Hier habe ich bereits begonnen die Türen und Schubladen zu entfernen, so dass auch hier schon ein Teil der Arbeit abgenommen wurde. Dann hat das angefangen, weshalb ich hier überhaupt die Vorarbeiten geleistet hatte. Die mitbegrachten Umzugskartons wurden zusammengefaltet und nebeneinander an die Wand und vor dem leeren Schrank platziert. Jetzt ging es ans Sortieren. Erst habe ich alle Wolldecken die ich gefunden habe auf den Schaukelstuhl gelegt und darauf alle Dekokissen.

 

Zum Glück hatte ich mir zu Hause sogar schon einen Plan gemacht, wie ich die Kisten bestücken möchte, musste ich mir hierzu auch keinen Kopf machen. Ein eine Kiste habe ich alle Tischdecken, Dekodeckchen und Dekovorhänge reingepackt, davon hatte meine Oma wirklich viele. Eine Kiste wurde Elektro-Kleinteilen gewidmet, wie Lockenstab, Toaster und so etwas. Dann gab es jeweils eine Kiste für Keramik, Glas und Vasen/Übertöpfe. Erst beim Ausräumen ist mir aufgefallen, wie viele Dekoblumen Oma aus Plastik hatte, so viel, dass ich dafür auch eine eigene Kiste angelegt habe. Weiter ging es dann mit der Küche, hierfür gab es eine Kiste für Plastik (Schüsseln und Co), eine mit Metall Sachen und eine für Topfe und Pfannen. Da ich in der Küche ja bereits aussortiert habe, gab es hier tatsächlich nicht mehr viel, aber am Ende des Tages war auch die Küche bis auf die Möbel leer. Der letzte Raum dem ich mich heute noch widmen wollte war das Wohnzimmer. Hier habe ich alles was rumsteht auf die Kisten verteilt. Das Sideboard habe ich dann genutzt um einige Sachen wie verschiedene Kaffeeservice zu platzieren, denn so kann man sich alles noch einmal ansehen, ob jemand was haben möchte. Außerdem kommt wahrscheinlich ein Trödler vorbei der mal guckt was er gebrauchen kann, so muss er nicht komplett in den Kisten Wühlen. Auch der Couchtisch wurde als Präsentationsfläche genutzt.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich so schnell so weit komme. Bis auf einige Kleinigkeiten sind die Schränke schon einmal komplett ausgeräumt. Im Bad und im Schlafzimmer hatten wir ja schon an anderen Tagen geackert. Jeder aus der Familie kann nun also noch einmal umhergucken ob er was findet was er haben möchte, danach werden noch andere Leute wie Nachbarn oder eben der Trödler gefragt und wenn das erledigt ist, werden wir beginnen den Rest wegzuschmeißen, außer bei einigen Sachen, wo wir denken, dass es sich noch verkaufen lässt.

 

Das Erschreckende am Ausräumen und dem dabei entstehenden tieferen Einblick in das vergangene Leben meiner Oma war, dass sie wirklich sehr genügsam war und es zu verstehen wusste so einiges vor uns zu verbergen. Wenn ich mich zurück erinnere, wie oft wir sie gefragt haben, ob sie sich mal was Neues für ihre Wohnung wünscht. Neue Deko oder ein neues Möbelstück. Immer sagte sie dass alles super sei. Doch jetzt ist einem erst mal aufgefallen, wie kaputt vieles schon war und sie war einfach zufrieden damit. Mir kam dann auch der Gedanke dass sie einfach nur nichts gesagt hat, weil sie nicht wollte dass wir uns in Unkosten stürzen. Sie hat er wirklich verstanden es zu kaschieren, da sie all ihre Besitztümer immer super gut gepflegt hat und alles nach außen hin Tip Top aussah.

 

Meiner Mum ist die Kinnlade nach unten gekippt als sie gesehen hat, was ich alles geschafft habe. Wie gesagt, ich war ja selbst total überrascht wie schnell ich das alles geschafft habe. Ich vermute wirklich, dass es daran lag, dass ich mir vorher schon Gedanken dazu gemacht habe und es mehr oder weniger geplant habe. Da ich dann akribisch nach meinem Plan gegangen bin, war es irgendwann ein Selbstläufer.

 

Abends hat meine Mum dann ein Essen spendiert als kleine Belohnung.

Mir ging es den ganzen Tag richtig gut. Doch am Abend auf meiner Couch überkam es mich und ich habe geweint wie ein Schlosshund. Ich musste noch lange an meine Oma denken. Ich hab sie verdammt lieb.

 

Samstag, 20.10.2018:

Nach dem gestrigen Tag habe ich beschlossen heute einen ruhigen Tag zu machen. Viel können wir eh nicht unternehmen, da mein Mann morgens mit meinen Schwiegereltern unterwegs war und nachmittags arbeiten muss. Also hab ich heute etwas gefaulenzt. Nachdem ich ein wenig länger geschlafen habe (es war 10 Uhr geplant, aber ich war um 9 Uhr schon wach), bin ich erst mal ins Wohnzimmer gegangen. Dort habe ich mich in die Wolldecke gekuschelt und habe über den Fernsehen YouTube geguckt. Irgendwann ging die Haustür auf und mein Mann kam rein. Er legte die Post auf den Tisch und begrüßte mich. Ich sah sofort, dass in der Post der Knetkleber war, den ich für die Blechschilder für den Flur brauchte. Also raffte ich mich auf und gab dem Flur den vorerst letzten Schliff. Danach frühstückten wir ausgiebig und ich setzte mich danach an meinen Laptop um ein wenig Guild Wars 2 zu spielen. Mein Mann bekochte mich dann später und ich habe mich wirklich einfach nur ausgeruht.

 

Sonntag, 21.10.2018:

Heute war so schönes Wetter, leider hatte ich nicht allzu viel davon, weil ich mit meiner Mum verabredet war. Mein Vater hatte heute Spätschicht und wir wollten zusammen was unternehmen, aber kurzfristig hat sich ergeben, dass mein anderer Onkel heute vorbei kommt, weil er nochmal in die Wohnung meiner Oma möchte.

Also haben wir heute wieder ausgiebig gefrühstückt, anschließend ist mein Mann in den Park gegangen, da heute Pokémon Community Day ist und ich habe auf meine Mum gewartet. Bei meiner Mum hat sie mir die ganzen Beileidskarten gezeigt die bisher schon angekommen sind, das hat uns beide wieder zum Heulen gebracht. Dann kam mein Onkel mit seiner Freundin. Wir haben erst mal Kaffee getrunken und ein wenig geredet, bevor wir dann rüber in Omas Wohnung gegangen sind. Auch die beiden waren erstaunt, was ich alles gemacht habe und fanden es gut. Dann haben sie Handtücher und Bettzeug mitgenommen, welches sie an ein Tierheim spenden wollen, denn sie brauchen sowas immer um die Schlafplätze auszupolstern. Auf die Idee wäre ich nie gekommen, find ich aber super. Zwei Fliegen mit einer Klappe, wir haben weniger was wir wegwerfen müssen und konnten sogar noch was Gutes tun. Später sind wir dann zu mir gefahren und mein anderer Onkel ist ebenfalls dorthin gekommen. Ich habe Kaffee gemacht und wir haben noch so verschiedenes besprochen. Auch von ihm habe dann das Kompliment bekommen, dass ich das sehr gut in Omas Wohnung gemacht habe.

Es tut richtig gut, zu sehen, dass ich was gut gemacht habe und ich helfen konnte.

 

Montag, 22.10.2018:

Heute musste ich wieder sehr früh aufstehen, da ich um viertel vor acht bei Henkel sein muss, da ich einen Haarfärbetermin habe. Ich bin seit halb sieben wach und der Kaffee hat nicht wirklich geholfen. Mein Mann hat mich dann bei Henkel abgesetzt. Ich habe mich beim Pförtner angemeldet, habe meinen Ausweis bekommen und bin durch das Tor gelassen worden. Im Haarstudio habe ich meine Jacke aufgehängt und habe im Wartebereich Platz genommen. Nach einiger Zeit wurde ich dann von einer sehr netten Dame abgeholt. Sie fragte mich, ob ich beim letzten Mal zufrieden mit dem Farbergebnis war und ich sagte ihr, dass es mir leider etwas zu wenig blau war. Sie sagte dass es kein Problem sei und sie gleich mal gucken würde, es würde eine neue Farbe geben. Nach einer kurzen Beratung mit einer Kollegin kam sie mit zwei Packungen zurück. Sie erklärte mir, dass das neue Blau erst nächstes Jahr herauskommen würde, sie mir aber zwei Sachen empfehlen kann. Entweder nehmen wir ein anderes blauschwarz oder wir probieren was ganz neues. Das wäre ein Schwarzsilber metallic. Allerdings könnte es sein, dass man den Effekt nicht so gut sieht, weil meine Haare in den längen ja schon ziemlich dunkel sind, durch das vergangene Färben. Ich entschied mich trotzdem für die zweite Farbe, denn mein Traum war ja eh, mir graue Haare zu machen, was leider nicht geklappt hatte.

Ich habe schon nach dem Auswaschen gesehen, dass die Farbe anders ist als vorher mit dem blauschwarz. Zwar nicht wirklich Silber, aber ein wenig aschig. Mir gefällt es bis hierhin echt gut. Beim föhnen sah man schon, dass die Haare auf jeden Fall extremer glänzen, man merkt also schon das Metallische. Wirklich silbrig ist es nicht, aber man sagte mir, dass wenn ich jetzt bei der Farbe bleibe, es von Mal zu Mal intensiver wird. Ich glaub das mach ich auch. Ich bin jedenfalls mega zufrieden.

Heute gab es dann ein wenig sportliche Betätigung, denn ich bin von Henkel zu Fuß nach Hause gegangen. Zuhause angekommen, hab ich erst mal gefrühstückt, denn das hab ich heute total vergessen, nehme mir normalerweise was vom Bäcker mit. Dann hab ich mich erst mal an den Laptop gesetzt und an meinem Blog gearbeitet, denn ich habe seit Freitag nichts mehr geschrieben gehabt, also hatte ich einiges nachzuholen. Außerdem habe ich mit meinem Handy Bilder von meinem Flur gemacht und diese bei Instagram eingestellt.

 

Später kam meine Mum, um mit mir zusammen Kündigungen zu schreiben. Dabei sind einige Probleme aufgetreten, die wir aber schnell beheben konnten. So wäre also die nächste Hürde genommen und abgearbeitet. Heute hat meine Mum auch die Nummer von dem Trödler bekommen, welchen sie dann wohl in der nächsten Zeit anrufen wird um einen Termin zu machen. Dann werde ich mir einen neuen Scanner kaufen müssen, da wir nur einen Dokumentenscanner haben und die Bilder daher in einer ziemlich schlechten Qualität eingescannt werden. Also müssen die Fotos meiner Oma kurz warten, bis wir den neuen Scanner bestellt haben und der hier ist.

 

Dienstag, 23.10.2018:

Heute habe ich mal wieder ein wenig länger geschlafen, diesmal war es tatsächlich sogar halb zehn. Ich habe den Vormittag dazu genutzt, um die Bettwäsche zu waschen, die mein Mann vor einigen Tagen abgezogen hatte. Danach gab es erst einmal einen Schnibbelmarathon, denn unsere Gemüsepaste ist alle und ich muss unbedingt neue machen. Ich muss die ganzen Sachen zwar nur grob schnibbeln, da der Thermomix den Rest erledigt, aber auch das ist Arbeit. Die ganzen Zutaten putzen dauert ja auch schon seine Zeit. Die Paste ist mal wieder super geworden und wurde von mir in zwei Glasbehälter gefüllt, wo sie nun erst mal ein wenig abkühlten. bevor ich einen Deckel draufgeschraubt und sie in den Kühlschrank gestellt habe. Dann habe ich die Küche aufgeräumt und auf meine Mum gewartet.

 

Zuerst sind wir eine Kleinigkeit essen gegangen, anschließend sind wir zu meiner Mum gefahren. Dort haben wir uns getrennt. Ich bin in die Wohnung meiner Oma gegangen und sie erst mal zu sich nach Hause. Ich habe noch die restlichen Schränke geleert und alles richtig Platziert, denn für morgen hat sich der besagte Trödler angekündigt. Später kam meine Mum noch hinzu und wir haben überlegt, wie wir den Rest entsorgen, den der Trödler nicht haben möchte. Haben zwar schon Sperrmüll angemeldet, aber wir wären froh, wenn vorher schon so viel wie möglich weg wäre. Bisher sind wir was das angeht noch etwas unentschlossen, ich denke daran werden wir denken, wenn der Trödler da war und wir sehen, wieviel er haben möchte. Vielleicht hat er ja auch noch einige Ideen und Tipps.

 

Anschließend sind wir dann zu einer Freundin gegangen (welche die Mutter eines ehemaligen Klassenkameraden ist), wo wir zum Kaffee eingeladen waren. Es war ein schöner Nachmittag, auch wenn wir natürlich auch über meine Oma gesprochen haben und einige Tränen flossen. Haben auch noch einige gute Tipps gesagt bekommen, wie wir mit der Wohnungsauflösung verfahren können. Mal sehen was wir davon nutzen.

 

Später am Abend hat mich mein Mann dann von meiner Mutter abgeholt und wir sind nach Hause gefahren.

Was ich heute noch gemacht habe war die Fruchteinlage für meinen geplanten Kuchen zu meinem Geburtstag einkochen und abkühlen zu lassen, um sie danach einzufrieren.

 

Mittwoch, 24.10.2018:

Nun ist mal wieder ein Tag, an dem ich nicht ausschlafen kann, denn meine Mum holt mich um 8 Uhr ab. Heute haben wir wieder einiges vor, bei dem ich ihr helfe. Mal sehen was das alles gibt und was wir wirklich alles heute geschafft bekommen.

 

Letztendlich ist der Tag wieder anders verlaufen wie eigentlich geplant war. Der Trödler war da, aber leider hat er kaum etwas haben wollen. Wie ich schon vermutet habe, hat er sich auf die Sachen aus Zinn gestürzt. Dann hat er tatsächlich im Schmuckkästchen noch usselig aussehende Silberkettchen gefunden. Insgesamt haben wir dann aber nur 30 Euro bekommen... Naja besser als gar nichts und ein winziger Teil weg. Aber etwas Gutes hatte sein Besuch noch, denn er hat uns einige Tipps gegeben, wie wir weiter verfahren sollten.

Als wir dann wieder bei meiner Mum zu Hause waren, hat sie zuerst einmal beim Sperrmüll angerufen. Dort haben wir erfahren, wie wenig man bei einer Anmeldung nur hinstellen darf. Bei der Menge, wären wir nächstes Jahr noch nicht fertig. Die nette Dame hat uns dennoch noch 2 weitere Termine geblockt, jedoch überlegen wir gerade, ob es nicht doch besser wäre, jemanden zum Entrümpeln zu holen. Das wird meine Mum heute Abend mit ihren Brüdern bereden. Auch wenn sie sich dazu entschließen eine Entrümpelungsfirma zu beauftragen, wollen wir versuchen noch einige Sachen weg zu bekommen, damit es Mengenmäßig noch weniger wird und das eventuell sogar den Preis reduziert.

So werden wir auf jeden Fall die Anziehsachen zum DRK bringen, das übernimmt mein Mann, der dort aktuell arbeitet, also sitzt er an der Quelle und kann auch größere Mengen abgeben. Dann wollen wir alles aus Glas entsorgen. Dafür gibt es ja schließlich die Glascontainer. Haben auch noch viel aus Keramik und Porzellan, wie wird das entsorgt? Muss ich mal etwas Recherchieren. Entweder entsorgen wir das auch oder lassen es drin. Mein Mann will es sich nicht nehmen lassen noch einmal zu gucken, ob er was findet, was er vielleicht zu Geld machen kann, wie Gemälde oder aber auch den Fernseher. Also noch mehr Kleinkram der weg kommt. Dann hat mein Vater noch von verschiedenen Sachen Fotos gemacht und möchte in seiner Firma mal rumfragen ob jemand Interesse an verschiedenen Möbeln hat. Je weniger in der Wohnung steht, desto besser.

 

Eigentlich wollten wir ja dann den Nachmittag nutzen, um bei meiner Mum auszusortieren, aber der Vormittag hat meine Mum wieder so geschafft, vor allem Nervlich, dass sie das für heute gestrichen hat. Stattdessen sind wir eine Runde zocken gefahren, um uns etwas abzulenken und runter zu kommen. Danach habe ich mich nach Hause bringen lassen, denn ich muss dringend mal wieder was in meiner Wohnung tun. Vor allem steht ja auch der Geburtstag vor der Tür und dafür muss ich noch einiges vorbereiten. Die nächsten zwei Tage habe ich mir deshalb extra geblockt. Ich habe also die Spülmaschine eingeräumt, Küche aufgeräumt und einen Hefeteig für Pizza angesetzt. Dieser war dann etwa 5 Minuten nachdem mein Mann zu Hause war fertig.

Die Pizza war schnell gemacht und sie ist mir mal wieder richtig gut gelungen.

 

Am Abend ist mein Mann dann noch zu seinen Eltern gefahren, weil er mit ihnen noch etwas erledigen musste. Ich habe währenddessen die Küche aufgeräumt und die Spülmaschine angestellt.

Danach war ich erst mal Platt und hab mich auf die Couch gepflanzt, dort habe ich dann begonnen eine To-Do-Liste für die kommenden Tage zu schreiben, damit ich wieder einen guten Leitfaden habe und mir die Arbeit leichter und schneller von der Hand geht. Leider funktionieren diese Listen immer zu gut, denn mich hat einige Zeit später wieder der Elan gepackt und ich habe bereits damit begonnen einen Teil in Angriff zu nehmen. Das Wohnzimmer, welches aktuell die größte "Baustelle" ist, ging es an den Kragen. Da ich am Samstag recht viele Gäste erwarte, muss ich ein wenig Platz schaffen und das bedeutet natürlich, dass ich einiges wegräumen muss. Damit habe ich dann also schon einmal begonnen und ich bin wirklich weit gekommen. Mal wieder weiter als ich dachte. Ursprünglich dachte ich, dass ich damit den ganzen morgigen Tag beschäftigt sei, aber so wie es aussieht werde ich bereits bis spätestens morgen Mittag fertig sein, wenn ich überhaupt so lange brauche.

Mal sehen wie es Morgen wirklich wird.

 

Donnerstag, 25.10.2018:

Heute habe ich mir gegönnt bis halb zehn zu schlafen, bin ja auch wieder etwas später als gewollt ins Bett gekommen. Ich habe direkt nach dem Toilettengang eine Maschine Wäsche angeschmissen und bin anschließend sofort Duschen gegangen. Ich trockne mich nie komplett ab, sondern nur grob, weil ich mich von Luft trocknen lasse. Dann noch schnell in die Küche etwas zum Frühstück geholt und dann in Saunatuch und mit Turban auf dem Kopf auf die Couch. Ich habe mir etwas mehr Zeit als üblich gelassen um mich fertig zu machen. Also hab ich auch später als geplant mit meiner To-Do Liste weiter gemacht.

Zuerst habe ich die fertige Wäsche aufgehängt und eine zweite Maschine mit den ganzen Handtüchern aus dem Bad angestellt. Danach bin ich in die Küche und habe alle Zutaten die ich nun brauche zusammengesucht. Da ich etwas komplett Neues ausprobiere, habe ich mich akribisch ans Rezept gehalten, damit auch nichts schief geht. Der Teig sah super aus und schmeckte auch gut. Ab in den Ofen damit. Während der Kuchen vor sich hin backte, bin ich erst mal wieder ins Wohnzimmer gegangen um dort weiter zu machen. Zuerst wollte ich die Adventskalender ins Schlafzimmer bringen, doch dazu musste ich erst Platz schaffe. Ich habe den Mülleimer unter meinem Schminktisch weggeräumt, habe anschließend einmal durchgefegt und danach habe ich die beiden Kalender neben dem dritten Kalender von mir gestellt... Ja dieses Jahr habe ich tatsächlich 3 Beauty Adventskalender gekauft. Nachdem diese verstaut waren, ging es weiter. Alle Sachen, inklusive Rollwagen wurden hinter die Couch verfrachtet, dort stören sie keinen und es sieht keiner, wenn man nicht genauer hinsieht. Nach kürzester Zeit war das Wohnzimmer leer, also zumindest so, dass wir am Samstag nicht mehr viel zu tun haben. Nur die Couchkissen nach nebenan verfrachten und den Wäscheständer auf den Balkon, ich hoffe die Wäsche ist bis dahin dann schon trocken.

 

Später am Nachmittag kam meine Mum, sie wollte mir ein bisschen helfen, indem sie das Badezimmer putzt. Da ich bisher so schnell voran gekommen bin, hab ich fast ein schlechtes Gewissen, dass sie bei mir putzt. Aber ich vergesse, dass ich ja trotzdem noch so einiges vor mir habe und jede kleinste helfende Hand hilft. Am Ende des heutigen Tages waren also schon mal das Bad und das Wohnzimmer fertig. Samstag wird dann morgens überall nochmal grob durchgeputzt. Der erste Kuchen ist ebenfalls vorbereitet. Morgen wird er erweitert, Samstag kann ich ihn erst fertigstellen.

Mein Mann kam etwas früher nach Hause, da er einen Sparkassentermin hatte, bei dem ich ihn begleitet habe. Anschließend sind wir noch einmal in die Wohnung meiner Oma gegangen, um zu gucken, welche Sachen wir versuchen wollen zu verkaufen. Außerdem wollte mein Mann ja auch schon einige Kleidungsstücke für die DRK mitnehmen, die er dann morgen bei sich abgibt. Es ist beruhigend zu sehen, dass die Wohnung immer leerer wird und die Entrümpelung somit auch sicher günstiger werden wird.

 

Freitag, 26.10.2018:

Ich weiß nicht woran es heute lag, aber ich konnte nachdem ich auf Toilette war nicht mehr einschlafen. Ich hab es versucht, aber ich hab auf einmal so Bauchschmerzen bekommen. Also, das war so ein Gefühl, wie wenn man in der Schule Angst vor ner Arbeit oder sowas hatte. Ich hab keinen Plan wieso das ist, vielleicht mach ich mir unterbewusst wieder selbst zu schaffen, dass auch alles funktioniert zum Geburtstag. Heute fällt ja der nächste Schritt meines Torten/Kuchen Projekts an. Obwohl ich eher von morgen Angst habe.

 

Vielleicht liegt es aber auch an was anderem, was in meinem Kopf rumschwirrt. Ich hab vorgestern die Info von meinem Handy bekommen, dass ich in zwei Tagen, also heute meine Tage bekommen müsste und anders als sonst, gab es bisher noch keinen Vorboten. Ich will mich allerdings nicht zu sehr in den Gedanken, vielleicht schwanger zu sein reinsteigern, denn durch den ganzen Stress in den letzten Tagen kann die Periode auch einfach mal später kommen oder auch aus bleiben, das hatte ich ja schon. Also heißt es für mich wohl noch länger warten, bevor ich mich freuen kann.

 

Hab mir dann erst mal was zum Frühstück gemacht und hoffe derzeit, dass ich langsam mal wach werde. Danach geht es dann los mit den beiden Kuchen. Zum einen die Creme machen, anschließend in der Form schichten und einfrieren. Und dann muss ich auch noch das Wölkchen backen. Normal benutze ich nicht so gerne Backmischungen, aber in dem Fall mach ich eine Ausnahme. Der Kuchen ist lecker.

 

So, wieder ist etwas Ungeplantes passiert. Meine Eltern haben sich zum Frühstücken angekündigt, mein Vater hat Spätschicht und sie wollten eh einkaufen und mir was mitbringen worum ich sie gebeten hatte, also kam das spontan. Ich hatte bereits den Tisch gedeckt und weil ich nicht wusste wann genau sie kommen, habe ich kurzerhand die Creme für den Kuchen gemacht. Sie ist super gelungen und dann habe ich begonnen zu schichten. Ein Fehler von mir war, dass ich den Boden nicht richtig zugeschnitten habe und versucht habe es ganz reinzustopfen, was ein Fehler war. Der nächste Fehler war, dass ich dann versucht habe es zu retten, indem ich mit einem Messer vorsichtig alles überstehende weggeschnitten habe. Leider habe ich Dussel dabei ein kleines Stück der Silikonform herausgeschnitten... Es ist nicht dramatisch, ich hoffe nur, dass die Form später an der Stelle nicht einreißt. Gut, darüber kann ich mir später den Kopf zerbrechen. Jetzt ist der Kuchen erst mal im Tiefkühlfach und ich hoffe das alles gut ist und alles super ist, wenn ich ihn morgen aus der Form löse und das Mirror Glaze drüber gieße. Ich war gerade mit dem ersten Kuchen fertig, da klingelte es auch schon.

 

Wir frühstückten und als meine Eltern danach ihre Lungen verpesten gingen, räumte ich den Tisch ab und spülte die dreckigen Schüsseln. Anschließend suchte ich sofort alles für den nächsten Kuchen zusammen und begann schon mal alle Zutaten in die saubere Schüssel zu füllen. Da kamen dann auch schon meine Eltern und verabschiedeten sich. Ich mixte den Teig, füllte ihn dann in eine Springform und packte ihn in den Ofen. Der nächste Punkt auf der Liste fertig.

 

Samstag, 27.10.2018:

Heute habe ich bis 9 Uhr geschlafen, das war anscheinend genau richtig, denn mein Mann war bereits vom Einkauf zurück und gerade dabei Frühstück zu machen. Ich bin also als erstes Duschen gegangen und hab dann anschließend mit meinem Mann gefrühstückt. Auf dem Tisch standen zum Hochzeitstag ein Strauß mit 12 Roten Rosen, für jedes Jahr eine. Wir beschenkten uns gegenseitig und ich bekam dann auch mein Geburtstagsgeschenk.

Wir ließen uns etwas Zeit beim Frühstück und dann ging es los. Ich in die Küche, um schon einmal den ersten Schwung Suppe für heute Abend zu machen, mein Mann ging auf den Balkon, zum einen musste er noch etwas einpflanzen und dann hat er allgemein ein wenig sauber gemacht. Gerade brodelt die Suppe vor sich hin und ich dachte mir, dass ich eine kurze Verschnaufpause mache, denn das Schlimmste kommt jetzt, die Mirror Glaze Glasur... Hoffentlich klappt alles.

Okay, die Glasur ist so mittelmäßig geworden. Ich vermute, dass ich viel zu viel Luft reingeschlagen habe, daher war die ziemlich uneben und hat auch nur wenig gespiegelt. Aber aus Fehlern lernt man. Später beim Anschneiden sind mir noch mehr Fehler aufgefallen, die ich beim nächsten Mal versuche zu vermeiden. Zum einen braucht der Kuchen viel länger zum Auftauen als gesagt, leider war er noch gefroren, als wir begonnen haben. Zweitens hätte ich den Boden wirklich halbieren sollen, der Teig war einfach viel zu dick. Aber alle haben gesagt, dass der Geschmack sehr lecker war und das ist die Hauptsache.

Es war ein schöner Tag, auch wenn wir etwas zusammenrücken mussten, weil wirklich viele da waren.

Meine Oma hatte vor Ihrem Tot noch ganz glücklich erzählt, dass mein Cousin ihr versprochen hat, dass er als Überraschungsgast kommen würde, leider kam er nicht. Schade, hätte mich gefreut, denn er war bisher noch nicht einmal in unserer neuen Wohnung und Mitte Januar wohnen wir schon 2 Jahre hier. Naja okay, lassen wir das Thema, ich sollte dabei bleiben, dass ich einfach mit nichts mehr rechne, dann werde ich nicht so enttäuscht. Und ich hab gesagt bekommen, dass selbst seine Mum ihn kaum zu Gesicht bekommt und das obwohl sie nur 2 Häuser entfernt wohnt. Jeder setzt halt seine Prioritäten anders. Dem einem sind Karriere und Freunde eben wichtiger als Familie, muss ich akzeptieren.

 

Aber lassen wir uns wieder von was positiven reden. Es war ein toller Tag, den ich trotz der aktuellen Umstände genossen habe. Oma hätte nicht gewollt, das ich meinen Geburtstag absage. Wir haben an sie gedacht und öfters über sie gesprochen und das hat gut getan. Ich bin total platt, waren ja auch viel Vorbereitung und Arbeit.

 

Sonntag, 28.10.2018:

Auch heute konnten wir nicht ausschlafen. Denn wir waren bei meiner Mum zum Frühstücken verabredet. Danach ist mein Mann nochmal zu meiner Oma in die Wohnung um noch einige Sachen zu entsorgen. Ich habe derweilen meiner Mum geholfen ihren Kleiderschrank auszumisten und der hatte es wirklich nötig. Auch wenn meine Mum sich von vielem getrennt hat, ist noch ziemlich viel übrig geblieben. Ich hätte mehr aussortiert, aber okay, ich hatte nicht gewusst, dass sie solche Probleme beim Wegschmeißen hat. Mal sehen ob sich das übergebliebene vielleicht im Laufe der Zeit noch weiter reduziert. Dann habe ich meiner Mum noch dazu geraten, durch Kisten, etwas Ordnung in ihr Chaos zu bringen. Morgen sind wir schon wieder verabredet um nach IKEA zu fahren und dort einige Kisten zu kaufen, danach wird Ordnung in das Chaos gebracht.

 

Wir haben zumindest schon mal die Kleidung aussortiert, und schon ein paar Kleinigkeiten die unten im Schrank standen. Mein Mann und ich haben dann die ganzen Tüten mit den aussortierten Sachen mitgenommen und haben diese in einen Altkleidercontainer geschmissen. Danach sind wir ne Kleinigkeit essen gegangen und nach Hause gefahren. Hier hab ich mich dann sofort an meinen Laptop gesetzt und bei Amazon meine Geburtstagsgutscheine eingelöst, bzw. direkt auch noch einige Geschenke mitbestellt. Beim Wunschliste durchstöbern ist mir dann aufgefallen, dass ich da einige Heimatfilme in der Liste habe, von denen ich gar nicht weiß ob ich sie überhaupt haben muss/möchte. Ich hatte sie damals einfach nur in die Liste gepackt, weil sie zu einer "Filmreihe" dazugehören, von der ich schon einige Filme habe. Die Reihe heißt Filmjuwelen und da kommen immer mal wieder neue Filme raus, es handelt sich immer um deutsche/österreichische Heimatfilme, obwohl auch einige internationale Filme darunter sind. Jedenfalls habe ich bei YouTube geschaut, ob ich entweder einen Trailer zu den jeweiligen Filmen finde oder sogar den ganzen Film, um zu gucken, ob mir die Filme bekannt sind und ob ich sie überhaupt in meiner Liste haben möchte. Natürlich habe ich meist nur Trailer gefunden, ganze Filme gab es glaub ich nur 3 oder 4. Leider ist mir kein Portal bekannt, die solche alten Filme streamen. Netflix und Co. hat ja eigentlich hauptsächlich aktuelle bzw. neuere Filme und deutsche fast gar nicht. Zumindest ist mir kein Portal bekannt. Vielleicht guck ich mal in der Mediathek von ARD oder so, vielleicht werde ich dort fündig. Denn seitdem ich einmal einen Film gekauft habe den ich noch nicht kannte und der absoluter Müll war, bin ich da vorsichtig geworden. Die Filme sind schließlich nicht gerade billig.

 

Danach habe ich mich dann an meinen Blog gesetzt. Später werde ich mit meinem Mann noch den neuen Foto-Scanner installieren und gucken, dass er einsatzbereit ist, so dass ich in den nächsten Tagen mit dem Scannen beginnen kann. Ich weiß zwar noch nicht wann das sein wird, aber zumindest ist es schon mal schön, wenn es bereit ist, damit ich beginnen kann, wenn ich Zeit dazu finde.

 

Montag, 29.10.2018:

Mal wieder bin ich früher aufgestanden, als ich eigentlich wollte, aber okay, ist ja nicht so schlimm. Ich habe mich also fertig gemacht, doch entgegen meiner neuen Morgenroutine habe ich mir kein Frühstück gemacht, da meine Mum mich später abholt und wir frühstücken gehen. Um kurz nach neun klingelte das Telefon, es war meine Mum, die mir mitteilte, dass sie jetzt losfährt und gleich da sei. Gesagt getan einige Zeit später klingelte es. Wir fuhren nach IKEA, eigentlich mag ich das Frühstück dort nicht so sehr, aber da ich meiner Mum nun helfe, Ordnung bei sich in den Schränken zu schaffen und wir einige Kisten kaufen wollten, entschieden wir, dass wir auch gleich hier frühstücken. Frühstück war ganz okay, aber absolut nicht meine erste Wahl. Anschließend sind wir sofort in die unterste Abteilung gegangen und auf schnellstem Weg zu den Kisten. Schnell haben wir die, die ich herausgesucht habe gefunden und in der gewünschten Stückzahl in den Wagen gepackt. Danach sind wir ohne große Umschweife Richtung Kasse gegangen. Auf dem Weg dorthin habe ich noch eine Sache entdeckt, was das letzte Mal ausverkauft und nun wieder Aufgefüllt worden war, also habe ich es mir mitgenommen. Das passt gut zu meinem Vorhaben, meine Alltags-Deko nach Weihnachten etwas zu ändern.

 

Anschließend sind wir einkaufen gefahren, danach zu mir, wo ich einen Einkauf ausgepackt und gescannt habe, um dann mit meiner Mutter zu ihr zu fahren. Dort hat sie sich noch um ihren Einkauf gekümmert und ich habe derweil die lästigen Aufkleber von Deckel und Box entfernt. Weil ich bereits wusste, was sie in die kleinen Boxen packen möchte, habe ich dies einfach für die Übernommen, um ihr zu zeigen wie einfach das ist und wie viel Ordnung so eine kleine Veränderung schon bringt. Die Kisten haben perfekt in das Schrankfach gepasst und erfüllten ihren Zweck. Meine Mum war begeistert. Als nächstes nahmen wir uns das befüllen der großen Boxen vor. Dafür holte sie alle Einzelkartons und Tüten rüber ins Wohnzimmer, wo wir die ganzen Deko-Sachen einmal genauer betrachteten, aussortierten und anschließend in die großen Kisten packten.

In die eine Kiste kamen Oster- und Herbst-Deko und in die zweite Kiste kam Weihnachtsdeko in Gold und Rot. Als meine Mum sah, wie viel Platz noch in den Kisten war, überlegte sie kurz und suchte dann aus verschiedensten Ecken Deko zusammen, die wir dann alle in die Kisten packten. Meine Mum war begeistert, denn da sie bisher keinen Platz im Schrank hatte, hat sie die Deko aufgesplittet und in der ganzen Wohnung verteilt, so dass sie auch manchmal gar nicht wusste was sie hat.

Beide Kisten passten perfekt nach unten in den Kleiderschrank und machte den vielen kleinen Kisten, die man hin und herräumen musste wenn man was suchte, den gar aus. Alles war nun viel Kompakter und geschützter verstaut und es wirkte schon viel ordentlicher. Im anderen Kleiderschrank verfuhren wir ähnlich, allerdings wurde hier alles erst einmal nur provisorisch in die Kiste gefüllt, wir beschlossen erst später weiter zu machen.

 

Da wir durch die Umräumaktion einige Kartons leer gemacht haben, beschlossen wir später nochmal zu meiner Oma rüber zu gehen um die Kisten zu nutzen, um noch mehr herumstehende Sachen einzupacken. Man merkt meiner Mum an, dass die Beerdigung immer näher kommt, denn sie war heute noch unruhiger und nervöser als sonst. Auch als wir bei meiner Oma in der Wohnung waren. Sie war schon beim Betreten der Wohnung total hibbelig und war froh, dass ich ihr alles abnahm. Zuerst begann ich damit, alle Putzmittel die ich finden konnte, zusammenzutragen und erst einmal in die Badewanne zu legen. Danach schnappte ich mir die erste Kiste, wo ich alle restlichen Bilder und Wandbehänge reinstellte. Dann habe ich einige herumstehende Sachen in die die Kisten einsortiert. Eine Kiste habe ich in eine andere gepackt, damit ich in die leer gewordene die ganzen Bücher rein packen konnte. Nun hatten wir Platz, auch noch die letzten Gläser aus dem Schrank zu holen und auf dem Tisch zu platzieren. Die Exfrau meines Onkels wollte auch noch mal alles durchgucken, denn sie trödelt öfters und da lässt sich vielleicht noch einiges finden. Meine Mum war die Meiste Zeit auf dem Balkon rauchen, das hat mich aber nicht gestört, ich hab mich um alles gekümmert. Ich mach mir nur Sorgen um meine Mum. Ich bin der Meinung, dass sie nächste Woche noch nicht wieder arbeiten gehen kann, aber sie meint dass es gehen würde.

Ich habe nun auch die kleine Abstellkammer leer gemacht, was auch bedeutete, dass ich die ganzen Schuhe zusammengepackt habe, welche wir dann zum Altkleidercontainer bringen werden. Es befindet sich nur noch eine Kiste Wasser dort, welche noch stehen bleiben wird, damit die Entrümpler was zu trinken haben. Nun steht wirklich gar nichts mehr rum, nur noch auf dem Sideboard und auf dem Wohnzimmertisch steht etwas, was jedoch alles noch eingepackt wird, falls es keiner mehr haben möchte. Die Wohnung wird immer leerer und trostloser. Es stehen zwar noch Möbel darin, aber das wohnliche ist nun vollends verschwunden. Nun wird es einem immer bewusster, dass es endgültig ist. Oma ist Tot und wird nicht mehr wieder kommen. Nie mehr auf der Couch liegen und Fernsehen gucken. Ich glaube das ist es auch, was meine Mum so bedrückt. Zusätzlich vor dem letzten schweren Gang den wir alle noch hinter und bringen müssen. Ich wünschte dieser Tag wäre schon vorbei. Mir graut es irgendwie davor. Ich trauere lieber für mich allein. Ich finde es schrecklich, wenn alle möglichen Leute auf einen zukommen um ihr Beileid zu bekunden.

Oje, ich schweife schon wieder ab. Wo war ich? Ach ja, Omas Wohnung. Meine Mum verabschiedete sich früher und ging zu sich nach Hause, ich blieb noch zusammen mit meinem Mann, der nach der Arbeit zu uns gestoßen ist um einige Fotos zu machen, denn eventuell möchte ein Arbeitskollege den Kühlschrank nehmen.

Wir nahmen alle noch einige Sachen mit, die wir dann entsorgten.

 

Als wir später zu Hause ankamen, brauchte ich einige Zeit, bis mir warm wurde. Ich bin derzeit eine richtige Frostbeule. Ich schlang meine Decke um meine Beine, nahm den Laptop auf meinen Schoß und ließ mir später von meinem Mann den Deckenmantel bringen, eine Art Wolldecke mit Ärmeln. Dort wickelte ich mich dann noch mit ein und langsam wurde mir dann warm. Hoffentlich brüte ich nichts aus. Eine schlechte Nachricht gab es heute noch für mich. Meine Periode ist bereits 4 Tage überfällig, also machte ich heute Abend einen Test, aber der war leider negativ. Ich hatte wirklich gehofft, dass es diesmal geklappt haben könnte, aber anscheinend ist uns das Glück weiterhin verwehrt. Entweder bekomme ich meine Tage verspätet, sie fällt aus Stressgründen ganz aus oder der Test war fehlerhaft und ich bin doch schwanger, aber noch zu sehr am Anfang. Ich glaube ich sollte in nächster Zeit nicht wieder zu verbissen daran denken. Mal sehen wie ich meinen morgigen Tag gestalte, ich denke ich sollte erst ein wenig durch die Wohnung fegen, Wäsche waschen und dann vielleicht mit dem Scannen der Bilder beginnen, schließlich ist der neue Scanner schon seit Samstag da.

 

Dienstag, 30.10.2018:

Was für ein ungemütliches Wetter. Viel kann man da wirklich nicht machen. Ich glaub ich bleibe heute den ganzen Tag über im Schlafanzug, bisher habe ich noch keine große Lust mich an zu ziehen. Bisher habe auch noch nicht sooo viel gemacht. Küche aufgeräumt und Spülmaschine angestellt. Natürlich hab ich auch wie immer gefrühstückt. Heute kamen dann auch die letzten Sachen meines Amazon-Hauls, welche ich dann alle ausgepackt und in meine Listen eigetragen habe. Verschiedenes habe ich dann schon weggeräumt und anderes, wie die Filme, habe ich begonnen mir anzugucken. Denn so mache ich das immer, neu gekaufte Filme werden erst ins Regal eingeräumt, nachdem ich sie mir angeguckt habe. Zum Glück ist heute das perfekte Couch-Wetter. Irgendwie bin ich nicht so auf Zack. Brauche gerade lange um die einfachsten Sachen zu machen. Mal sehen, ich hab auf jeden Fall vor, gleich noch das Wohnzimmer aufzuräumen und schon mal die Bilder meiner Oma zum Scannen vorzubereiten. Muss mir noch was überlegen, denn ich möchte auf jeden Fall die Bilder nachdem ich sie gescannt habe direkt sortieren. Denn die sind wirklich kunterbunt vermischt. Weiß nur noch nicht wie ich die Sortieren soll, mal sehen.

 

Mittwoch, 31.10.2018:

Puh, heute geht es mir richtig mies, denn heute ist die Beerdigung meiner Oma. Ich hatte echt gedacht, dass ich in den letzten Tagen bereits die Trauer gut aufgearbeitet habe und die Beerdigung daher nicht so schlimm werden wird, aber ich habe mich getäuscht. Es fing schon morgens an. Ich bin noch vor meinem Wecker wach geworden und bin dann auch sofort aufgestanden. Die Dusche war nicht wie sonst schön und entspannend, im Gegenteil. Ich war mega verkrampft und angespannt. Außerdem hatte ich das Gefühl, als würde mir alles wehtun, besonders stachen die Magenschmerzen hervor. Wir frühstückten eine Kleinigkeit und saßen die Zeit ab, bis wir uns auf den Weg machen mussten. Mein Mann setzte mich bei meinen Eltern ab und fuhr dann selber weiter um seine Eltern abzuholen. Etwa eine halbe Stunde später machten wir uns dann zu Fuß auf den Weg zum Friedhof, meine Mum wollte als erstes da sein, um alle zu empfangen. Nach und nach trudelten alle ein, es war schön mal wieder alle wieder zu sehen, auch wenn der Grund des Zusammentreffens nicht so schön war.

Dann war es soweit, wir gingen in die Kapelle. Ich war irgendwie erleichtert, denn die Urne dort stehen zu sehen war nicht so bedrückend wie bei einem Sarg. Nun hieß es warten, es kam mir unsagbar lange vor und ich merkte wie ich immer hibbeliger wurde, dann kam endlich der Pfarrer.

 

Dann begann eine halbe Stunde voll Horror. Ich muss dazu sagen, dass ich Evangelisch getauft wurde, heute allerdings nicht mehr viel mit Religion am Hut habe. Meine Oma war Katholisch, hatte allerdings ebenso wenig damit am Hut und hat sie in den letzten Jahren eigentlich immer nur belächelt, daher war es für mich umso schlimmer, dass der katholische Pfarrer die Trauerrede so extrem auf Kirche, Jesus und Gott bezogen hat. Ich merkte wie sich mir immer mehr der Hals zuschnürte. Ich betete dass es endlich zum Ende kommt, denn dazu hat der Pfarrer die Rede nicht fröhlicher gestaltet so wie meine Oma es gewollt hätte, sondern eher deprimierend und runter ziehend. Der schönste und gleichzeitig schlimmste Moment war, als unser Wunschlied am Ende gespielt wurde, da begannen meine Tränen nur so zu kullern. Es handelte sich dabei um das Lied "Mama" von der Kelly Family, ein wunderschönes Lied, welches sie damals nach dem Tot ihrer Mutter herausgebracht haben. Jetzt löste sich die Schnur um meinen Hals ein wenig, doch dann ging es auf zum zukünftigen Grab, wo Omas Urne beigesetzt wurde.

Dort angekommen, begann der Pfarrer von neuem mit seinem Jesus und Gott Gerede. Wenn es nicht so verdammt traurig gewesen wäre, hätte ich laut losgelacht, als ich gesehen habe, wie das Grab heutzutage geweiht wird... nicht mehr mit einem Kübel Weihwasser und so einer Art Bürste, sondern mit einem Silbernen Stab, den man auf und zuschrauben kann, der eher wie ein Flachmann für Alkohol wirkt... Als der Pfarrer diesen dann auch noch aufdrehte um ihn zu benutzen war bei mir alles aus. Es wirkte einfach lächerlich. Ich glaube Oma hätte da ähnlich drüber gedacht. Hier wurde es dann nochmal richtig deprimierend, weil der Pfarrer einem mit seinen Worten keinen wirklichen Trost spendete sondern einen noch mehr runter zog. Während der Pfarrer sprach, war der Kloss im Hals wieder da und auch die Tränen versiegten. Erst als er aufhörte, löste sich der Knoten und die ganze Trauer kam wieder auf. Die Tränen kullerten. Nun gingen wir nacheinander an das Grab, warfen unsere Blumen rein und nahmen noch einmal Abschied. Mich hat ziemlich berührt, dass mein Cousin einen gegelrechten Heulkrampf hatte. Ich vermute dass er hier sicher auch nochmal an den Tot seines Opas, den er noch nicht überwunden hat erinnert worden, was jetzt natürlich doppelt so schlimm für ihn ist.

 

Anschließend ging es dann zum Leichenschmaus in den Jägerhof. Die Tische waren alle gedeckt, Brötchen und Kuchen standen auf allen Tischen. Als alle Eingetroffen waren und sich einen Platz gesucht haben, gingen die Kellner rum und schütteten erst jedem Wasser ein, danach kamen die Rinderboullions mit Einlage und danach kamen die Kellner mit Kaffee rum. Das Essen war wirklich sehr lecker, auch die Brötchen und der Kuchen. Wir saßen lange zusammen, haben mit unterschiedlichen Leuten gesprochen, einige davon hatte ich wirklich Jahre nicht mehr gesehen. Nach etwa 2 Stunden machten sich alle auf dem Heimweg, einige hatten sich schon vorher verabschiedet. Wir sind erst mal mit zu meiner Mum gefahren, wo wir zusammen die ganzen Trauerkarten gelesen haben. So haben wir auch direkt eine Anzahl der "Danke für die Anteilnahme" Karten bestimmt, welche wir bestellen müssen. Ich merkte, wie meiner Mum irgendwie eine richtige Last genommen wurde. Sie wirkte zumindest ein wenig befreiter. Was mich wirklich freut. Nur komischer weise ist es bei mir das genaue Gegenteil. Ich fühlte mich den ganzen Tag, als wäre ich von einem Lastwagen überrollt worden. Es war bisher schlimmer als die male davor. Vielleicht hatte ich vorher immer noch nicht so ganz realisiert dass meine Oma wirklich tot ist? Mich durchflutete die ganze Zeit eine tiefe Trauer und ich hatte das Gefühl, als würde ich ständig Tränen in den Augen haben. Mal sehen wie es die nächsten Tage geht.

 

Donnerstag, 01.11.2018:

Heute ist der Tag nach Omas Beerdigung und das Ende meines Tests.

Komme ich zuerst einmal zum heutigen Tag im Allgemeinen. Ich habe das Gefühl, als wäre ich wieder am Anfang meiner Trauerbewältigung. Denn heute sind mir immer mal wieder Tränen in die Augen geschossen. Ich bin heute wieder extrem traurig und denke oft an meine Oma.

Ich könnte fast sagen, meine Stimmung ist wie das Wetter, grau und trüb. Heute ist ein Feiertag, und dieser wird wieder ein wenig zum Faulenzen benutzt, denn wirklich Lust etwas zu machen habe ich aus zweierlei Gründen nicht. Zum einen weil ich einfach zu oft an meine Oma denken muss und zum anderen weil das Wetter einen nicht dazu animiert. Es Regnet und stürmt. Daher hab ich auch nicht viel zu berichten.

 

FAZIT:

Okay, ich bin mir noch nicht ganz so schlüssig wie ich das "Experiment" werten soll, da gerade eine extreme Zeit war und mein normaler Alltag ziemlich unüblich und vollgestopft war. Gleichzeitig kann man das aber auch als einen extrem Test ansehen, da ich trotz der schlimmen Umstände nicht eingeknickt bin und zumindest meinen Haushalt und so ohne Probleme geschafft habe. Mit dem selbstständigen und regelmäßigen Essen klappt es nicht immer, aber das war schon immer so und das muss ich mir jetzt einfach aneignen.

Mir hat diese Art Tagebuch schreiben ziemlich gut gefallen, denn so kann ich selbst auch sehen, dass ich viele Gefühle und Gedanken eingefangen habe, die ich wohlmöglich schnell vergessen hätte. Ich glaube so ein richtiges Tagebuch wäre in meiner Depressiven Phase super gewesen, vielleicht hätte ich dann selbst verstanden. wieso es mir so ging und wüsste besser wie ich dagegen steuern kann, wenn es nochmal passiert. Denn ich erinnere mich meistens nach einigen Tagen nicht mehr an meine Gefühle und Gedanken bei so einem Schub. Das bewirkt, dass ich es anderen auch nur sehr schlecht erklären kann, wie es in mir aussah.

 

Vielleicht werde ich jetzt mal einige Tage Pause machen und so ein Tagebuch nochmal machen, vielleicht mach ich es sogar öfters. Kann zumindest nicht schaden. Vielleicht beginne ich mit dem nächsten Tagebuch am 01.12.2018, der Weihnachtsmonat ist sicherlich ereignisreich und spannend.

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Kommentare: 3
  • #1

    Bibsi (Dienstag, 30 Oktober 2018 00:25)

    Meine Güte da hast du aber viele Gefühle zum Ausdruck gebracht, bin sprachlos. Aber es trifft voll zu wie du empfindest- Ich habe Dich lieb

  • #2

    Bibs (Sonntag, 04 November 2018 23:37)

    Du hast sehr schön deine Gefühle zum Ausdruck gebracht. Ich hoffe du verarbeitest das mit Oma, sie wird uns immer fehlen. Ich habe Dich sehr lieb und bin froh das ich dich habe. Deine Mama

  • #3

    Bibs (Sonntag, 04 November 2018 23:38)

    Ich freue mich schon auf ein weiteres Tagebuch von Dir