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Das Geheimnis wird gelüftet!

Ich habe es in dem ein oder anderen Blogbeitrag schon angeschnitten, aber bin nicht wirklich darauf eingegangen. Mir ging es seit Anfang des Jahres nicht so besonders und hatte viel mit Übelkeit, Kreislaufproblemen und anderen Wehwehchen zu kämpfen. Nun ist es an der Zeit, wo ich erzählen kann, was mit mir los ist.

 

Wie sich vielleicht schon der ein oder andere Denken konnte, hat es endlich geklappt.

 

Ich bin Schwanger.

 

Ich kann es gar nicht in Worte fassen wie unfassbar glücklich ich bin. Beruhigter bin ich nun auch, weil die Kritischen 3 Monate nun überstanden sind. Das war eine Zeit, in der ich immer Angst hatte, dass ich etwas tue, was dem heranwachsenden Leben in mir Schaden könnte. Ich habe sonst immer bei übervorsichtigen werdenden Müttern gesagt, dass sie nur Schwanger und nicht krank sind, doch nun bin ich nicht anders. Kann aber auch nur Einbildung sein, denn mir ging es ja die ganze Zeit über nicht so besonders. Ich habe immer Versucht es zu überspielen und es klappte nun einmal nicht immer. Ich habe nur die ganze Zeit über gehofft, dass die 3 Monate schnell vorbei gehen, und es dann wirklich so ist, wie alle sagen, dass es dann Bergauf geht und solche Sachen wie Übelkeit und Kreislaufprobleme aufhören und ich die Schwangerschaft genießen kann.

 

Wie habe ich es herausgefunden?

 

Ich hatte ja in einem anderen Blogbeitrag von meinem Ärztemarathon berichtet, zu dem Zeitpunkt wo ich das mit dem Auge hatte. Was ich nicht erwähnt hatte war, dass meine Hausärztin mir aufgetragen hatte einen Schwangerschaftstest zu machen, da meine Periode ja etwa 2 Wochen überfällig war. Ich hatte eigentlich keine große Lust darauf, da es noch nicht lange her war, wo dieselbe Situation war und es sich als ein Fehlalarm herausgestellt hatte. Da ich nachmittags mit meiner Mum verabredet war, bat ich sie, dass sie mir doch bitte einen Test mitbringt. Erst quatschten wir ein wenig, dann ging meine Mum auf den Balkon eine Rauchen und ich ging ins Bad um den Test hinter mich zu bringen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, als wäre es eh für die Katz. Doch dann konnte ich meinen Augen nicht trauen. Es dauerte nicht mal die gewohnten 2-3 Minuten, und ich konnte zwei zarte Striche auf dem Test erkennen. Ich glaubte es nicht und wartete die Zeit, in der das Ergebnis fertig sein sollte ab und brach sofort in Tränen aus, als ich sah, dass die beiden Striche nun sehr klar und deutlich auf dem Test prangten. Ich ging mit dem Test in der Hand und heulend zu meiner Mum. Diese vermutete, dass ich weine, weil er wieder negativ war, doch als ich ihr dann entgegen trat und unter schluchzen sagte, dass ich Schwanger bin, fiel sie mir um den Hals und weinte ebenfalls.

 

Das Ganze war genau ein Tag bevor mir meinen Onkel tot in seiner Wohnung gefunden haben. Ich hatte natürlich totale Angst, dass ich durch den ganzen Stress eventuell das Kind verlieren könnte. In letzter Zeit habe ich so viel von Fehlgeburten und so weiter gehört und diese Angst macht mich echt verrückt. Dann war da noch die Tatsache, dass ich krank wurde und mit einer Grippe flach lag und ich keine Medikamente nehmen durfte. Außerdem hatte ich erst so spät einen Frauenarzttermin bekommen, was mich nicht gerade beruhigte.

 

Irgendwie schaffte ich es jedoch, diese Zeit um zu bekommen. Mir tat es leid, dass ich nicht wie bei meiner Oma helfen konnte. Sei es in der Wohnung oder als Seelische Stütze für meine Mum. Was mir auch nicht ganz so gefiel war die Tatsache, dass meine Mum gefühlt allen von meiner Schwangerschaft erzählte, obwohl es noch gar nicht durch den Frauenarzt bestätigt war und ich auch nicht wusste wie weit ich war. Ich kann es ja verstehen, dass sie den Tot meines Onkels mit dieser Freudigen Nachricht etwas abschwächen möchte, aber man sagt ja, dass man erst ab der 13. Woche verkünden sollte, dass man Schwanger ist. Die Tatsache dass es also schon so viele wussten, war ebenfalls etwas, weshalb ich ein wenig schiss hatte, dass noch etwas passiert und ich das Kind verliere.

 

Die Bestätigung!

 

Endlich war es soweit, der langersehnte Frauenarzttermin war da. Heute war das lange Warten einfach unerträglich. Ich kam etwa eine 3/4 Stunde nach meinem eigentlichen Termin dran. Mein Mann begleitete mich, denn er war auch meganervös. Erst klärten wir verschiedene Sachen, wie der letzte Tag meiner Periode er rechnete schon einmal in welcher Woche ich sein könnte falls ich wirklich schwanger bin. Anschließend ging es ins Untersuchungszimmer. Ich war überrascht, ich bekam nicht wie gedacht einen Ultraschall auf dem Bauch, sondern ich musste auf den typischen Stuhl Platz nehmen, natürlich unten rum frei. Dann habe ich von innen einen Ultraschall bekommen. Das erste was der Arzt sagte war, dass ich definitiv Schwanger bin, da er schon Fruchthöhle und Dottersack erkennen konnte. Beim längeren Suchen hat er ein kleines Ovales etwas entdeckt, aus dem sich der Embryo entwickeln wird. Er korrigierte seine vorher ausgerechnete Woche und meinte nun, dass er vermutet, dass ich so Ende 6. und Anfang 7. Woche sei. Auf einmal sprang das kleine etwas auf und er sagte sofort erfreut, oh da hat es sich schon bewegt. Ich zog mich also wieder an und wir gingen wieder in sein Büro. Er klärte mich auf, auf was ich von nun an verzichten sollte und mit was für Sachen ich in der nächsten Zeit noch rechnen kann. Ich stellte noch einige Fragen die ich hatte und er sagte zum Abschied, dass ich mir schon einmal Blut abnehmen lassen sollte und dass er mich in 2-3 Wochen noch einmal sehen wolle. Ich klärte also alles bei den Empfangsdamen ab, ließ mir Blutabnehmen und bekam meinen nächsten Termin. Erst zu Hause fiel mir auf, dass mein Termin erst in knapp 4 Wochen war, also änderte mein Mann das dann noch um und auf einmal ging es früher. Mein neuer Termin war etwa 3 Wochen und 1 Tag nach meinem letzten Termin. Mit dem einen Tag konnte ich leben.

 

Die nächsten Tage waren noch etwas holprig, da die Grippe noch nicht ganz ausgestanden war. Ich habe etwa noch eine Woche gebraucht, bis die Erkältung besiegt war. Jedoch konnte ich trotzdem meiner Mum ein wenig helfen, indem wir die ganzen Kündigungen zusammen geschrieben und weggeschickt haben. Außerdem hab ich ihr ein wenig seelischen Beistand geben können. Komischerweise hat mich der Frauenarztbesuch ein wenig Beruhigt. Auf einer Art war ich traurig, dass die Schwangerschaft in einem noch so frühen Stadium war, weil ich dann umso länger warten und bangen musste bis ich die kritische Zeit hinter mich gebracht habe. Trotzdem war ich seit dem Termin ziemlich gelassen und ein wenig relaxt. Was ich mir dennoch nicht abgewöhnen konnte war, jedes Mal wenn ich auf Toilette war, mir das Toilettenpapier genau anzusehen, ob auch ja kein Blut dran war.

 

Mein Befinden...

 

Kein Tag war wie der andere. Mal hatte ich Tage, da ging es mir den ganzen Tag einfach super. Keine Übelkeit, keine Kreislaufprobleme, einfach gar nichts. Doch dann gab es Tage, an denen es mir Dauerübel war. Ich wusste gar nicht was ich essen sollte, da ich irgendwie auf nichts Appetit hatte, weil mir einfach den ganzen Tag nur Übel war. Manchmal kam die Übelkeit urplötzlich und verschwand auch genauso schnell wieder. Die Zahnfleischprobleme bekam ich nach einiger Zeit in den Griff. Ich putzte mir einfach nach jeder Mahlzeit die Zähne und achtete darauf, dass ich wirklich nur 3 Mahlzeiten am Tag zu mir nahm.

 

Ein Tag vor dem mir ein wenig Bammel war, war der 07.02.2019, denn für den Tag hatten wir Theaterkarten.

Als ich an dem Morgen aufgestanden bin, war ich froh, dass es mir bisher ganz gut ging. Wir holten meine Mum ab, weil wir vor hatten eine Kleinigkeit zu Mittag essen zu gehen. Leider war es nicht so befriedigend. Die Vorsuppe war genial, aber das Hauptgericht war einfach nicht meins. Anschließend holten wir uns beim Bäcker noch eine Kleinigkeit, damit ich etwas im Bauch hatte. Mein Mann hatte uns angeboten uns nicht nur abzuholen, sondern auch hin zu bringen, aber wir entschieden uns mit der Bahn zu fahren. Ein Fehler. Erst hatten wir das Pech, dass unsere Bahn ausgefallen ist und die, die danach kam, war deshalb proppenvoll und wir bekamen keinen Sitzplatz, außerdem war die Fahrt diesmal sehr holprig. Ich merkte dass wir übel wurde und mein Kreislauf verrücktspielte. Ich hatte meiner Mum den frei gewordenen Sitz überlassen, sie wollte zwar dass ich mich setze, aber ich dachte ich pack das, hatte ja auch sonst nie Probleme, ich hab meine Situation einfach unterschätzt. Sie wollte mir also ihren Platz geben, doch es war zu voll und ich konnte sie nicht erreichen, da ein Mädel mit ihrem Fahrrad da stand. Als sie aber ausstieg, eilte ich sofort zu ihr und nahm Platz. Kurze Zeit später meinte meine Mum, dass ich wieder Farbe im Gesicht hätte und ich merkte dass es ein wenig besser ging. Ich habe noch nie so sehr die Haltestelle an der wir raus mussten herbeigesehnt wie an dem Tag. Ich stürmte nur so aus der Bahn und bekam sofort besser Luft. Als wir dann aus dem U-Bahnhof raus waren an der frischen Luft, merkte ich sofort, dass es mir schlagartig immer besser ging. Ich war froh, denn ich hatte befürchtet dass sich das Unwohlsein bis zum Theater hin zieht. Wir sind ein wenig durch die Stadt geschlendert und haben uns dann entschieden noch eine kurze Zeit in der Spielhalle einzukehren. Wir tranken dort einen Tee und nahmen auch einen kleinen Gewinn mit. Danach gönnten wir uns eine Pizza, ich brauchte ja noch was im Magen. Nach der Pizza machten wir uns auf Richtung Theater an der Kö. In der Passage gab es eine Eisdiele, in der wir meistens vor dem Theater noch einen Kaffee tranken. Heute hatten wir allerdings Lust auf ein Eis, welches wir uns auch gönnten. Dann ging es ins Theater. Wir gingen noch einmal auf die Toilette und ich putzte mir eben noch die Zähne. Dann begann das Stück. Mir ging es den ganzen Abend über super und wir mussten herzlich lachen. Das Stück war wirklich super.

 

Doch einige Tage nach dem Theater fing es an, dass es mir richtig Mies ging. Ich glaube bis heute noch, dass es weniger mit der Schwangerschaft zu tun hatte, sondern eher eine Magen-Darm-Sache war, denn ich hatte genau 5 Tage Probleme damit. Ich hatte ziemlich schlimm Durchfall, als richtig Flüssig und ich musste mich übergeben, aber wirklich nur 5 Tage lang. Ich habe eine Zwieback-Kur gemacht und allgemein Magen-Darm schonende Kost zu mir genommen. Der Durchfall hörte bereits nach zwei Tagen wieder auf und das Übergeben wie gesagt nach 5 Tagen. In der Zeit habe ich wirklich gedacht ich sterbe. Mir ging es so dermaßen schlecht, dass ich wirklich nichts anderes tun konnte als auf der Couch zu liegen. Von Kreislauf und sowas will ich gar nicht reden. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso so viele Frauen sagen, dass es so schön ist schwanger zu sein. So schlecht wie es mir im ersten Trimester ging.  Aber okay, nicht jedem geht es so. Eine Schwangerschaft verläuft bei jedem anders.

 

Es fing also an, besser zu werden. Ich konnte endlich sogar auch mal wieder vor die Tür, das hat mich vor allem gefreut, weil das Wetter im Moment zum Spazieren gehen einlädt. Dann war es auch schon so weit mein nächster Frauenarzttermin war da. 3 Wochen waren also vergangen. Ich bin gespannt, ob der Arzt heute besser sagen kann, in welcher Woche ich bin, beim letzten Besuch hat er ja noch etwas geraten.

 

Heute begleitete mich meine Mum. Sie ging natürlich auch mit rein. Dann war es soweit der Ultraschall. Ich musste zwei Mal hingucken, denn im Gegensatz zum letzten Mal, wo man nur Fruchthöhle, Dottersack und einen kleinen Klecks sehen konnte, war etwas, was beinahe die ganze Fruchthöhle ausfüllte. Ich weiß dass es riesiger wirkt als es bisher wirklich ist und es in Wahrheit nur einige Zentimeter sind, aber mir kam es so riesig vor. Der Arzt zeigte mir Arme und Beine und war etwas unglücklich, weil der Embryo blöd lag, so dass er nicht richtig messen konnte. Also versuchte er ihn etwas zu ärgern. Er klopfte und machte, aber keine Chance, er hatte keine Lust. Nach langem versuchen fand er dann doch eine etwas zufriedenstellende Lage, so dass er eine Maße hatte, welche allerdings auch falsch sein konnte weil er eben nicht richtig lag. Er korrigierte seine Aussage vom letzten Besuch und meinte, dass ich auf jeden Fall in der 11. Woche sei, mindestens. Dann machte er auf einmal den Ton an und ich hörte das erste Mal die Herztöne meines Babys. Mir stiegen sofort Tränen in die Augen.

 

Ich glaube dass ich jetzt erst richtig Realisiert hatte, dass ich tatsächlich ein kleines Lebewesen in mir trage.

 

Wir beredeten danach noch einige Kleinigkeiten und er sagte, dass er mich gerne noch früher als den regulären Kontrolltermin sehen möchte, in der Hoffnung dass der Embryo dann richtig liegt und man auch die Nackenfältchen erkennen kann. Ich bekam meinen Mutterpass und auch gleich 2 neue Termine. Was mich auch sehr beruhigte war die Tatsache, dass ich nun nicht mehr lange hatte bis ich die kritische Phase überstanden hatte. Wer weiß, vielleicht war ich schon daraus, und ich bin doch etwas weiter. Zu meinem nächsten Termin jedenfalls konnte ich mir sicher sein, sie überstanden zu haben. Und das Beste ist, dann kann ich es in die Welt hinausschreien.

 

Der Nackenfältchentermin war sehr beruhigend. Ich weiß, dass es nicht 100% sicher ist, da die dazu gehörige Blutuntersuchung fehlt, aber alleine von den Fältchen konnte der Arzt sagen, dass es keine Auffälligkeiten gibt und das Kind dem Anschein nach gesund ist. Ich kann mein Glück kaum fassen!

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Kommentare: 1
  • #1

    Birgit Müller (Sonntag, 17 März 2019 19:34)

    Das hast du sehr schön geschrieben ich kann mich so richtig in dich hinein versetzen.
    Es ist ein wahnsinnig schönes Gefühl ein Baby im Bauch zu haben.