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Fruchtende Erkenntnis?!

Ich bin gezwungen zu funktionieren.

 

Ich bin es, der auf mich selbst achten muss.

 

Wieder einmal musste ich feststellen, dass es gar nicht anders geht.

 

Auch wenn ich selbst immer darauf bedacht bin, auf meine Mitmenschen zu achten, musste ich doch mal wieder schmerzlich feststellen, dass es eben kaum Menschen gibt, die darauf achten, dass es mir gut geht. Dass es kaum einen gibt, der ein Auge darauf hat, das ich mir nicht in irgendeiner Form selbst schade.

Es ist wirklich schwer, wenn man eh schon immer um ein normales geregeltes Leben Kämpft, immer im Hinterkopf zu haben, dass es mir nicht erlaubt ist, mal ein paar schlechte Tage zu haben.

Weil es eben keinen gibt, der mich auffängt und der mir, anstatt mir Vorwürfe zu machen, unter die Arme greift und mir den Rücken stärkt.

 

Gerade habe ich wieder so ein paar Tage. Ich erwähnte in einem meiner letzten Posts, dass ich gerade ein paar Rückenprobleme habe. Bisher waren die Schmerzen wirklich erträglich und nicht der Rede wert. Sie waren sogar für etwa 3 Tage weg, doch nun sind sie wieder da und das schlimmer als zuvor. Das einzig Gute ist, dass ich nun weiß woher sie kommen und dass sie wieder vergehen. Diesmal war der Sport schuld... der falsche Sport. Ich habe vor etwa 4 Wochen wieder angefangen regelmäßig schwimmen zu gehen. Diesmal vertrage ich aber das Brustschwimmen nicht allzu gut, vielleicht war ich auch zu lange Zeit aus der Übung, so dass ich es falsch mache. Ich habe mit meiner Schwimmtechnik die Rückenmuskulatur zu sehr überdehnt und das hat starke Schmerzen im Lendenwirbelbereich verursacht. Anfangs war es nicht so schlimm und immer nur nach dem Aufstehen und sobald ich mich etwas bewegt hatte, waren sie weg. Doch nach dem letzten Mal schwimmen, habe ich es wohl endgültig übertrieben. Nun sind die Schmerzen und die dazugehörigen Probleme wie die bei einem Hexenschuss. Und das hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Im Moment machen mich die Schmerzen und der ganze Umstand total verrückt, vor allem weil ich einfach unsicher bin und nicht so genau weiß was ich wie machen soll. Ich weiß, man soll nicht in eine Schonhaltung verfallen und versuchen sich normal zu bewegen. Aber wo fängt die Schonhaltung an und was kann ich machen, außer Tabletten zu schlucken, damit es schnell besser wird? Mag sein, dass ich hier zu ungeduldig bin und ich es eher ohne Stress und Hektik aussitzen sollte, aber das ist mal wieder leichter gesagt als getan.

 

Heute ist der zweite Tag, an dem ich es nicht so recht geschafft habe zu kochen, da mich die Schmerzen total auslaugen. Ich bin einfach nur geschafft und müde.

Ich bin aktuell wieder total im Zwiespalt mit mir, da ich mir auf der einen Seite wieder voll den Kopf mache und das schlechte Gewissen, für meinen hart arbeitenden Mann nicht gekocht zu haben, setzt mir ebenfalls zu.

Doch zugleich durchdringt mich auch eine tiefe Traurigkeit, weil es meinem Mann total egal zu sein scheint, wie es mir geht. Es ist gerade fast zehn Uhr Abends und er hat bisher nicht einmal gefragt, ob ich schon was gegessen habe oder ob ich im allgemeinen Hunger hätte. Gerade weil ich ein Problem damit habe regelmäßig zu Essen. Es könnte ja sein, dass ich heute noch nichts gegessen habe, oder?

Manche würden jetzt wahrscheinlich sagen, dass ich mich nicht so anstellen soll oder dass ich doch alt genug bin mich darum zu kümmern dass ich was esse, aber das ist wieder dieses Unverständnis für meine Situation.

Andere verstehen mich vielleicht.

 

Das Einzige was ich aus dem heutigen Tag gelernt habe ist, dass ich mir einfach keine Schwäche erlauben darf und ich immer auf mich selbst achten muss, da es keinen anderen gibt der es tut.

Vielleicht schaffe ich damit leichter umzugehen, wenn ich meine Einstellung ein wenig ändere. Ich glaube wenn ich versuche, mich weniger um die Belange der Anderen zu kümmern und mich etwas mehr mir selbst widme, dann werde ich es in Zukunft vielleicht schaffen, dass wenn ich mal wieder einen Tiefpunkt habe, zumindest das wichtigste zu schaffen. Zumindest so sehr, dass ich mir oder anderen nicht schade.

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