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Auf und ab

 Im Moment ist mein Gefühlsleben ein einziges auf und ab. So extrem war es wirklich schon lange nicht mehr. Allerdings ist auch viel bei mir los und ich merke fast jeden Tag, dass ich immer sehr geschafft bin und müde.

 

Ich hoffe nur, dass es positiver Stress ist den ich gerade durch mache, aktuell wüsste ich nämlich nicht was ich tun sollte, um dem Stress entgegen zu wirken.

 

Meine Mum meinte, ich soll wieder für einige Tage bzw. 1-2 Wochen was Pflanzliches zur Beruhigung nehmen, aber da bin ich gerade noch am Überlegen ob ich es machen soll oder nicht.

 

Denn ich bin so froh, dass ich keine härteren Medikamente mehr brauche. Ich würde es zwar trotzdem jedem empfehlen, wenn es euch extrem schlecht geht. Verschließt euch nicht gegen Psychopharmaka, ich weiß, sie haben einen schlechten Ruf, aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass sie wirklich unterstützend helfen. Vieles wird leichter und ich habe anfangs den Fehler gemacht und habe die Medikamente nicht genommen, oder nur unregelmäßig... mit dem Resultat, dass ich ständig Extrem krasse Rückfälle hatte.

 

Aber aus Fehlern wird man klug, nicht wahr?

 

Heute kann ich auf die Psychopharmaka verzichten, stattdessen nehme ich wenn es mal ganz arg ist ein Pflanzliches Mittel, welches ich einfach super finde, da es anders als üblich bei mir ziemlich schnell wirkt und wirklich hilft. Und vor allem reicht es wenn ich es 1-2 Wochen durch nehme und dann kann ich es wieder weg lassen, da es lange nachwirkt. Bei mir zumindest. Ich überlege noch ob ich ne "Kur" mache oder nicht.

 

Also, was ist gerade alles bei mir los... Zuerst ist da die Ernährungsumstellung, die ich zwar bisher gut durchgezogen habe, die allerdings auch oft zu scheitern droht. Denn leider bin ich ein "Frustesser", ich habe in der Vergangenheit immer wenn ich gefrustet war oder viel Stress hatte, zu Süßigkeiten, meist Schokolade gegriffen, was mich kurzzeitig glücklich gemacht hat und weshalb ich so extrem zugenommen habe, bzw. was dazu geführt hat, dass ich Probleme mit dem Abnehmen hatte. Das Verzichten auf Süß Kram fällt mir ziemlich leicht, ich merke aber immer wieder, wenn Situationen kommen, in denen ich unter Strom stehe, das Verlangen nach etwas Süßem kommt. Bisher konnte ich ziemlich gut wiederstehen. Gestern bin ich ein wenig eingeknickt, hatte mich aber dennoch noch ziemlich im Griff, da ich zwar "gesündigt" habe, es allerdings nicht übertrieben habe wie sonst. Aber zumindest ist das aktuell eine Sache, die mir aktuell viel Kraft abverlangt.

 

Hinzu kommt noch dass wir aktuell versuchen ein Baby zu bekommen, doch es will nicht so recht klappen und mein Frauenarzt hat mir ein wenig Angst gemacht, indem er meinte, dass ich bald zu alt werde... und wenn ich bis zum Ende des Jahres nicht schwanger wäre, müssten wir über andere Methoden nachdenken.

 

Ich werde im Oktober 35 Jahre alt... bisher hat ein Baby einfach nicht in unser Leben gepasst, erst wohnungstechnisch und dann auch noch, weil es mir gesundheitlich so schlecht ging. Auch wenn ich immer noch vieles lernen und an mir arbeiten muss, ist trotzdem jetzt der richtige Zeitpunkt, vor allem bin ich fest davon überzeugt, dass ein Kind eine positive Veränderung wäre. Auch wenn es gerade so scheinen mag, dass ich noch nicht stabil genug bin.

 

Der Druck schwanger zu werden liegt also in der Luft und jedes Mal wenn ich meine Periode bekomme geht es mir natürlich nicht so gut. Ich muss lernen trotz der Worte des Frauenarztes, die immer noch in meinen Kopf rumschwirren, die Sache locker zu sehen und es relaxter anzugehen.

 

Dann geht es meiner Oma gerade nicht so gut. Sie hatte vor einiger Zeit Hautkrebs diagnostiziert bekommen und seitdem kommt immer mehr dazu. Der bösartige schwarze Hautkrebs wurde erfolgreich weggeschnitten und laut Untersuchungen hat er auch nicht gestreut, trotzdem wurden einige Drüsen entnommen. Aber es wurde ein Polyp im Darm entdeckt, der weggemacht werden musste. Er ist zwar gutartig, dennoch wollten die Ärzte ihn Aufgrund der Größe und der Tatsache dass er ins böse umschlagen kann, entfernen. Da meine Oma Trombosegefährdet ist, nimmt sie schon seit längerem Blutverdünner, welches sie für den Eingriff absetzen musste, außerdem durfte sie vor der OP nichts essen weil sie ihren Darm komplett entleeren musste. Der Eingriff verlief ganz gut, aber der Kreislauf meiner Oma macht immer wieder schlapp. Meiner Meinung nach wurde sie viel zu früh entlassen, mit dem Resultat, dass sie einen Tag nach der Entlassung zu Hause zusammengeklappt ist und nun wieder im Krankenhaus ist. Sie ist im Moment so schwach und zerbrechlich, denn inzwischen sind es fast 1 1/2 Wochen, in denen sie keine feste Nahrung zu sich genommen hat. Bisher hat sie immer noch nichts zu essen bekommen und ich befürchte, dass sie wieder zu früh entlassen wird.

 

Da meine Oma schon stramm auf die 80 zugeht, schwingt die Angst mit, dass sie sich nicht mehr berappeln kann, nachdem was sie in letzter Zeit durchgemacht hat.

 

Hinzu kommt noch die Sorge um meine Mutter, da sie aktuell ein reines Nervenbündel ist. Natürlich größtenteils wegen meiner Oma und dann auch noch weil sie sich in ihrem Job gerade sehr unwohl fühlt. Die Firma wechselt Ende 2019 an einen anderen Standort und es steht noch nicht 100%ig fest ob wirklich alle übernommen werden. Angeblich würde alle uneingeschränkt mit rüber genommen, aber man kennt das ja, dass man sich oft nicht darauf verlassen kann, was einem versprochen wird. Das belastet sie sehr, da sie in einem Alter ist, indem es schwer werden würde was Neues zu finden. Sie ist praktisch zu alt um was neues zu finden und zu jung um in Rente zu gehen. Ich glaube es schwebte in der Luft dass sie noch knapp 8 Jahre arbeiten muss, bis sie früher, aber ohne viel Abzüge in Rente gehen kann.

 

Wie man sieht, es sind viele Pakete die ich gerade mit mir rumschleppe und was die meisten wahrscheinlich als Lappalien ansehen. Für mich ist es aber alles andere als eine Lappalie. Leider kommt derzeit auch noch etwas Trouble mit meinem Mann hinzukommt, weil er mit meinen aktuellen Stimmungsschwankungen und den Depressionen im Allgemeinen nicht zurechtkommt (und somit mein fester Halt nicht gegeben ist). Wenn man das alles betrachtet, kann ich eigentlich doch recht stolz darauf sein, dass ich dennoch alles so gut bewerkstelligt bekomme.

 

Ich glaube ich muss endlich verstehen, dass diese Auf und Abs eben zum Leben dazu gehören und genauso muss ich lernen, dass ich eine starke Persönlichkeit bin und viel mehr schaffe, als ich mir selbst zutraue. Außerdem sollte ich endlich aufhören mich von meinem Mann abhängig zu machen.

Denn ich neige dazu zu behaupten, dass mein Mann schuld daran ist, dass es mir schlecht geht, weil er mir keinen richtigen Halt gibt und er oft durch seine unüberlegten und impulsiven Handlungen Nerven trifft.

Vielleicht ist ein kleines Fünkchen Wahrheit daran, aber eben deswegen muss ich mich abkapseln und mein Leben in meine Hände nehmen. Ich muss es schaffen mir meine Kraft aus anderen Sachen zu ziehen und nicht mehr von irgendwelchen Personen abhängig machen. Vor allem muss ich endlich kapieren, dass manche Menschen eben nicht emphatisch sind und somit nicht so feinfühlig.

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